Sonntag, 27. September 2009

Marsch für das Leben 2009: Randalen beim Gottesdienst


Bei einem Gottesdienst von Abtreibungsgegnern am Samstag in Berlin ist es zu einem Eklat gekommen. Eine 20-jährige Frau warf während der ökumenischen Feier in der Berliner St. Hedwigskathedrale mehrere Eier in Richtung des Altars.

Wie die Polizei mitteilte, wurde niemand getroffen. Die Frau wurde vorläufig festgenommen und erhielt einen Platzverweis. Gegen sie wird wegen Hausfriedensbruchs und Störung der Religionsausübung ermittelt.

Schon vor dem Gottesdienst war es zu Rangeleien zwischen Gegnern und Befürwortern der Abtreibung gekommen. Rund 1.000 Abtreibungsgegner demonstrierten mit weißen Holzkreuzen in Berlin-Mitte mit einem «Marsch für das Leben». Zu Gegendemonstrationen versammelten sich nach Veranstalterangaben zwischen 500 und 800 Menschen. Sie forderten die Streichung des Strafrechtsparagrafen 218 und die völlige Freigabe des Schwangerschaftsabbruchs.

Während das katholische Erzbistum den Schweigemarsch der Abtreibungsgegner unterstützte, war die evangelische Landeskirche nicht beteiligt. Der Berliner Bischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, schickte dem Bundesverband Lebensrecht als Veranstalter jedoch ein Grußwort.

Darin bekräftigte Huber, dass es nach Ansicht der evangelischen Kirche kein Recht auf Abtreibung geben kann. Deshalb habe die Kirche auch der Regelung im Paragrafen 218 zugestimmt. Im Zentrum stehe eine sorgfältige Beratung, «die sowohl das Lebensrecht des Ungeborenen als auch die Konfliktsituation der Frau aufnimmt». Anders als die Protestanten lehnt die katholische Kirche Abtreibung kategorisch ab und zog sich deshalb aus der Schwangerenkonfliktberatung zurück.

Bei dem ökumenischen Gottesdienst war von evangelischer Seite die «Selbstständige Evangelisch-Lutherische Kirche in Deutschland» beteiligt. Die nicht der EKD angehörende Kirche mit rund 37.000 Mitgliedern gilt als konservativ, ebenso wie die evangelikal geprägte «Deutsche Evangelische Allianz», deren Generalsekretär Hartmut Steeb dem Vorstand des Bundesverbandes Lebensrecht angehört.

Quelle: www.Jesus.de