Sonntag, 12. Juli 2009

Kommentar: Das Lebensrecht in Deutschland vor der Bundestagswahl 2009


Kurz vor den Bundestagswahlen ist es angebracht, einen Überblick über die Lage des Lebensrechts in Deutschland zu werfen. Vor allem ist es angebracht gewissen Meinungen und Einstellungen, die bei vielen Politikern üblich sind. In den letzten Jahren ist die Zahl bei fast jeder Quartalsstatistik gefallen. Die meisten Politiker haben daraufhin gejubelt. Doch diese Reaktion hat schon etwas Makabres an sich. Denn sie freuen sich, weil weniger Kinder als im Quartal davor getötet wurden, zeigen aber keinerlei Trauer für die getöteten Kinder.

Und dabei ist die Zahl horrend hoch. Die offizielle Statistik der jährlichen Abtreibungen liegt immer noch über 110.000 Fälle. Überlegen Sie kurz was los wäre, wenn eine Krankheit wie die Schweinegrippe oder eine mißlungene Genmanipulation, so viele Menschen töten würde.

Die gruselige Reaktion so vieler Politiker auf die sinkenden Zahlen ist ein Hinweis darauf, daß sie die Zahlen so interpretieren, wie es ihnen politisch paßt. Konkret bedeutet das, daß sie sich mit dem Thema Abtreibung nicht beschäftigen wollen. Klar, nach den Liberalisierungen des § 218 StGB ist es auch nicht einfach eine Lösung zu finden. Nur eine drastische gesetzliche Maßnahme wird wirklich helfen können.

Ebenso lächerlich wie kindisch war die Reaktion vieler Politiker auf die Maßnahmen gegen die sog. Spätabtreibungen, also die Abtreibungen, die in den letzten Monaten der Schwangerschaft vorgenommen werden. Das Kind wird manchmal zu einem Zeitpunkt abgetrieben, wenn es schon außerhalb des Mutterleibes lebensfähig ist. Ein wahrhaft barbarischer Akt, zum dem die Barbaren wahrscheinlich gar nicht fähig gewesen sind. Nur dekadente Gesellschaften können in einer solchen Art und Weise unschuldige Menschen töten. Aber zurück zu unseren Politikern: Manche haben tatsächlich behauptet, daß der gefundene überparteiliche Kompromiß ein Durchbruch für das Lebensrecht sei. So ein Quatsch. Lediglich ein bißchen Beratung wird der Frauen angeboten werden. Hoffentlich hilft das. Doch die Erfahrungen mit der Schwangerschaftskonfliktberatung für die Abtreibungen in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft haben keine nennenswerten Verbesserungen gebracht.

Dennoch ist wichtig zu bemerken, daß diese neue Diskussion um die Spätabtreibungen zeigt, daß die Politiker das Thema Abtreibung nicht gänzlich totschweigen können. Der Druck der Lebensrechtler und aller, die die Grausamkeit und den Abscheu der jetzigen Situation erkennen, zwingt die Politiker zu manchen, teils kosmetischen Maßnahmen. Selbstverständliche können wir uns mit diesen nicht abfinden. Wir müssen weiterhin lautstark die Stimme der Ungeborenen sein. Wir müssen laufend protestieren und auf die extreme Ungerechtigkeit, die unter uns in Deutschland und Europa herrscht.