Dienstag, 14. April 2015

US-Studie: TV-Werbung macht Kinder dick

Kinder, die den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen, werden dick, das ist bekannt. Neu ist jedoch die Erkenntnis, dass dabei die Werbung für Lebensmittel die dick machen, in direktem Zusammenhang mit dem Übergewicht stehen. Das fanden jetzt US-Forscher heraus.

In einer Langzeit-Studie der University of California in Berkeley wurden Fernsehgewohnheiten und Gewicht von rund 3500 unter Zwölfjährigen beobachtet. Im Fokus standen dabei Faktoren wie Bewegung, Übergewicht in der Familie und ob die Kinder Fernsehprogramme oder DVDs guckten.

Das überraschende ErgebnisDie Kinder, die am meisten Werbung im TV sahen, hatten den höchsten BMI, waren also am dicksten. Fernsehen ohne Werbung, etwa DVDs, hatte keinen erkennbaren Einfluss auf das Gewicht der kleinen Zuschauer.

Gerade beim Fernsehen sind jüngere Kinder den Werbestrategien hilflos ausgeliefert. Im Durchschnitt sehen Kinder und Jugendliche täglich rund zwei Stunden fern. In dieser Zeit können sie monatlich mindestens 900 Werbespots sehen – Tendenz steigend. Deshalb ist es dringend notwendig, mit Kindern diese Strategien kritisch zu hinterfragen.

Die Werbung für Kinderlebensmittel boomt. Kinder, denen ständig Essen gezeigt wird, wollen auch ständig essen. Meist enthalten die angebotenen Nahrungsmittel für Kinder jedoch viel Zucker und Fett.

Etwa 30 Prozent der beworbenen Lebensmittel sind laut Bundesverband der Verbraucherzentralen problematisch. Rund 15 Prozent aller 3- bis 17-Jährigen in Deutschland sind nach Schätzungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zu dick.

Eltern sind für ihr Kind das erste und lange Zeit einzige Vorbild. Sie sollten dies, gerade im Hinblick auf ihr Konsumverhalten nutzen und mit den Kindern einen kritischen Umgang mit der Werbung vorleben. Neben der Vorbildfunktion helfen gemeinsame Gespräche und ein Hinterfragen sowie Tipps zum Umgang mit Werbung und Konsum. Ebenso einen bewussten Umgang mit Werbung und den eigenen Wünschen zu finden. Dazu gehört, dass Eltern wissen was ihre Kinder tun und was sie zurzeit besonders interessiert.

Mit Informationen aus T-online und Bild.de vom 12.03.15