Dienstag, 26. November 2013

Eurostat: Deutschland hat die niedrigste Geburtenrate

In keinem anderen Land Europas werden weniger Kinder geboren als in Deutschland: 8,4 Geburten kommen auf 1000 Einwohner. Das ergeben die letzten Zahlen von Eurostat.

Zum Vergleich: Die höchsten Geburtenziffern verzeichneten Irland (15,7), Großbritannien (12,8) und Frankreich mit 12,6 Prozent. Der europäische Durchschnitt liegt bei 10,4 Geburten.

2012 erblickten 5,2 Millionen Kinder in den 28 EU-Staaten das Licht der Welt. Am 1. Januar 2013 lebten EU-weit 505,7 Millionen Menschen. Ein Jahr zuvor waren es noch 504,6 Millionen Menschen. Das entspricht, laut Eurostat einer Zuwachsrate um 2,2 Menschen je 1000 Einwohner. Somit ist die EU-Bevölkerung um 1,1 Millionen Menschen im vergangenen Jahr gewachsen. Dem Bericht zufolge ist dies durch Zuwachs durch Einwanderer aus dem Ausland zu erklären.

Deutschland gehört zu den zwölf Mitgliedstaaten, in denen im Jahr 2012 mehr Menschen starben als lebend geboren wurden. Durch Zuwanderung ist die Bevölkerungszahl dennoch gestiegen.

In Deutschland ist der Anteil der Frauen ohne Kinder am steigen, so aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. 22 Prozent der Frauen, die heute 40 bis 44 Jahre alt sind, sind kinderlos. Vier Jahre zuvor lag der Anteil noch bei 20 Prozent.

Die Gründe für diesen Zustand sind mannigfaltig. So schildert das eine 33-jährige Frau im Forum von Zeit Online: „Ich bin Akademikerin, mit Einser-Diplom und Einser-Abitur, hangele mich von befristeter Stelle zu befristeter (Teilzeit-)Stelle und hatte lange Zeit 4 Jobs gleichzeitig um mich über Wasser zu halten. Ich habe den richtigen Mann dazu und würde am liebsten ein Kind bekommen. Aber das Kind mit Hartz IV aufziehen ist keine Perspektive, die Angst dann gar keinen Job mehr zu finden, groß. In meinem Freundeskreis geht es fast allen Frauen so, man bekommt fast keine unbefristete Stelle mehr, die Sicherheit um ein Kind groß zu ziehen fehlt. Danke Agenda 2010. Änderung ist nicht in Sicht“.


Datenmaterial aus Spiegel Online