Donnerstag, 2. Mai 2013

Cohn-Bendit zieht Konsequenzen und verzichtet auf Medienpreis

Der Grünen-Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit hat angekündigt, auf den Deutsch-Französischen Medienpreis zu verzichten.

Er zieht damit die Konsequenz aus der Diskussion um die Verleihung des Theodor-Heuss-Preises an ihn. Dieser war von den Unionsparteien und der FDP wegen Cohn-Bendits früherer Äußerungen über Intimitäten mit Kindern scharf kritisiert worden.

Er müsse befürchten, daß er im Bundestagswahlkampf erneut zur Zielscheibe würde, wenn er den Deutsch-Französischen Medienpreis annehme, sagte Cohn-Bendit am Montag nach einem Bericht des Saarländischen Rundfunks. Der Grünen-Politiker hätte am 4. Juli in Paris für seinen Einsatz für die europäische Integration und die europäische Demokratie geehrt werden sollen.

Cohn-Bendit hatte 1975 in dem Buch „Der große Basar“ geschrieben: „Mein ständiger Flirt mit allen Kindern nahm bald erotische Züge an. Ich konnte richtig fühlen, wie die kleinen Mädchen von fünf Jahren schon gelernt hatten, mich anzumachen.“

An anderer Stelle heißt es:

„Es ist mir mehrmals passiert, daß einige Kinder meinen Hosenlatz geöffnet und angefangen haben, mich zu streicheln. Ich habe je nach den Umständen unterschiedlich reagiert, aber ihr Wunsch stellte mich vor Probleme. Ich habe sie gefragt: ‘Warum spielt ihr nicht untereinander, warum habt ihr mich ausgewählt und nicht andere Kinder?’ Wenn sie darauf bestanden, habe ich sie dennoch gestreichelt.“

Später distanzierte sich der Grünen-Politiker von dem Text. Dieser sei ein großer Fehler gewesen. Zudem betonte er, er habe nie ein Kind mißbraucht.

In einer französischen Fernsehsendung sagte Cohn-Bendit 1982  –  unter dem Einfluß von Marihuana  – über seine Arbeit in einem sogenannten Kinderladen:

„Die Sexualität eines Kindes ist etwas Phantastisches. Man muß aufrichtig sein, seriös, bei den ganz Kleinen ist es etwas anderes, aber bei den Vier- bis Sechsjährigen, wenn ein kleines fünfjähriges Mädchen beginnt, Sie auszuziehen. Es ist großartig, weil es ein Spiel ist, ein wahnsinnig erotisches Spiel.“

Quelle: Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT