Mittwoch, 13. Juni 2018

Hessen vor Landtagswahl polarisiert

Ministerpräsident Volker Bouffier. Pressefoto CDU
Vier Monate vor der Landtagswahl sind die Wähler in Hessen polarisiert. 

Laut der letzten Umfrage wäre eine Fortsetzung der amtierenden schwarz-grünen Koalition nicht möglich. Mögliche Koalitionen wären Schwarz-Rot (56 Prozent) oder Schwarz-Grün-Gelb (52 Prozent).

Allerdings ist die Abneigung gegen diese Konstellationen hoch. Eine Koalition zwischen CDU und SPD fänden 37 Prozent gut aber 42 schlecht. Ein Bündnis zwischen CDU, FDP und Grünen wird von 30 Prozent befürwortet, aber 49 Prozent wären dagegen. 

Würde heute in Hessen gewählt werden, bekämen CDU 31, SPD 25, Grüne 13, AfD 11, FDP 8 und Linke 8 Prozent.

Die Christdemokraten hatten 2013 noch 38,3 Prozent erhalten, die SPD 30,7.

Die Umfrage untersucht nicht die Gründe für das veränderte Wahlverhalten. Doch wie üblich bei Landtagswahlen, spielt die Schulpolitik eine wichtige Rolle. Der Zustand der Schulen ist desolat und die Lehrer völlig überfordert. Laufend protestieren sie gegen die Arbeitsbedingungen und den Zumutungen des Kultusministeriums, doch dieses stellt sich taub. 

Für besonders großen Unmut in der klassischen Wählerschaft der CDU sorgen die „Richtlinien zur Sexualerziehung“ von Kultusminister Ralph Alexander Lorz (CDU). Diese Richtlinie ist nichts anderes als ein Gender-Lehrplan, wohl der radikalste in ganz Deutschland. Von diesem Erlass haben bei den Wählern lediglich die Grünen profitiert: Obwohl sie etlichen Projekten im Bereich Wirtschaft zugestimmt hat, die die grüne Basis ablehnte, können sie mit demselben Wahlergebnis rechnen wie 2013.