Dienstag, 13. September 2016

Sind leichte Drogen wie Cannabis wirklich leicht?

Mathias von Gersdorff

Die Stimmen, die eine Liberalisierung sogenannter „leichter“ Drogen“ fordern – darunter zählt man Cannabis – werden immer lauter.

Dabei werden immer wieder die alten Argumente angeführt, die dadurch natürlich nicht richtiger werden: Die Kriminalisierung würde den Konsum nicht eindämmen. Nur intensiver Konsum führt zu dauerhaften Schäden. Eine Legalisierung würde negative den kriminellen Schwarzmarkt auflösen etc.

Diese positivistische Rechtsauffassung ignoriert nicht nur den pädagogischen Sinn von Gesetzen, sondern verharmlost gravierend die schädlichen Wirkungen sogenannter „leichter“ Drogen wie Cannabis.

Einige Beispiele:

Eine Studie der University of Texas fand Schreckliches heraus: Täglicher Konsum von Cannabis lässt das Gehirn schrumpfen. Die Konsumenten spüren aber die Folgen nicht, da sich die Vernetzung stabilisiert.

"Wenn man regelmäßig Cannabis zu sich nimmt, steigt das Risiko, eine Schizophrenie zu entwickeln, um den Faktor drei", erklärt Professor Peter Falkai von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde in Berlin. Das gelte vor allem für junge Menschen, denn bei ihnen ist das Gehirn noch nicht ausgereift. Wer Verwandte hat, bei denen eine Psychose oder eine Schizophrenie festgestellt wurde, der sollte unbedingt die Finger von Cannabis lassen, sagt Ehrenreich.

Der Psychiater John Kelly vom Massachusetts General Hospital und seine Kollegen untersuchten 127 Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren, die sich in einer Suchtklinik behandeln ließen. 90 von ihnen, also die Mehrheit, waren wegen ihres Cannabiskonsums in der Klinik. Die Studie legt dar, dass Kiffen genauso schnell süchtig macht wie Alkohol und dieselben Entzugserscheinungen auftreten. 


Wer Cannabis raucht hat weniger Motivation, für Geld zu arbeiten. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher des University College London, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Psychopharmacology veröffentlicht wurden.

Wie gefährlich Cannabis ist, zeigen auch die Ergebnisse einer 20-jährigen Langzeitstudie über Cannabis-Forschung. Der britische Professor Wayne Hall vom “King’s College“ in London bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO), hat in einer außergewöhnlichen Langzeitstudie 20 Jahre lang die Folgen von Cannabis-Konsum eingehend untersucht.

Seine Erkenntnisse sind in der Fachzeitschrift „Addiction“ zusammengefasst:

1. ABHÄNGIGKEIT: Cannabis entfaltet bei täglichem Konsum über einen längeren Zeitraum dieselbe Suchtwirkung wie Heroin oder Alkohol. Der Studie zufolge entwickelte einer von sechs Jugendlichen, die regelmäßig einen Joint rauchten, Anzeichen einer Abhängigkeit. Bei Erwachsenen lag die Quote bei eins zu zehn.

2. DROGENLAUFBAHN: Cannabis ist eine Einstiegsdroge. Die Hemmschwelle, härtere Drogen wie Heroin, Kokain oder Methadon zu konsumieren, sinkt bei regelmäßigem Cannabis-Genuss.

3. SEELE UND GEIST: Cannabis verdoppelt die Risiken von Psychosen und Schizophrenie – vor allem bei Menschen, in deren Familie schon einmal psychotische Störungen aufgetreten sind. Zudem führt Kiffen zu Entzugserscheinungen wie Angstzustände, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Depressionen.

4. HERANWACHSENDE: Cannabis bremst im Wachstumsalter die geistige Entwicklung. Die Studienergebnisse deuten auch darauf hin, dass Jugendliche, die regelmäßige kiffen, häufiger einen geringeren Bildungsstand haben, als ihre Altersgenossen.

5. SCHWANGERSCHAFT: Cannabis kann zu reduziertem Gewicht bei Neugeborenen führen.

Fazit: Wer die Legalisierung angeblicher „leichter“ Drogen fordert, handelt verantwortungslos.

Auch die deutsche Polizei hat das erkannt. Die Polizeigewerkschaft GdP äußert sich eindeutig gegen jede Freigabe von Cannabis: „Anstatt sich Gedanken um eine Legalisierung zu machen, sollte es ein Hauptanliegen der Politik sein, die Drogenprävention zu verbessern”, sagte GdP-Pressesprecher Rüdiger Holecek. Mit einer Freigabe sieht er massive Probleme auf die Gesellschaft zukommen.