Dienstag, 18. August 2015

Grundschulkinder leiden unter hohem Stress

Schon in den ersten Klassen sind die Kinder hohem Stress ausgesetzt. Ein Ländervergleich zeigt die unterschiedlichen Voraussetzungen für die Aufnahme in ein Gymnasium.

Nach vier Jahren Grundschulzeit entscheidet sich für die Kinder wie ihr zukünftiger Bildungsweg aussieht und wer auf ein Gymnasium gehen darf und wer nicht. Das setzt viele Grundschüler und auch ihre Eltern unter Druck. Je weniger die Eltern selbst über den Schulwechsel entscheiden können, umso größer ist der Druck. Dies ergab eine Studie der Universität Würzburg über die Verhältnisse in Bayern und Hessen, für die mehr als 1600 Eltern gefragt wurden, wie belastend für sie und ihre Kinder das Übertrittsverfahren ist.

In Bayern etwa sind es die Lehrer der Grundschule, die Kinder anhand ihres Notendurchschnitts für eine weiterführende Schule empfehlen. In Hessen können die Eltern entscheiden, auf welche Schule sie ihre Kinder nach der vierjährigen Grundschulzeit schicken wollen. Eltern in Bayern fühlen sich durch die bindende Regelung gestresster als Eltern in Hessen, die sich nicht an die Empfehlung der Grundschullehrer halten müssen.

Die Kinder erleben es ähnlich wie die Eltern: In Bayern leiden Grundschüler am meisten unter Stress. Von der dritten bis zur vierten Klasse, in der die Empfehlungen der Lehrer näher rückt, steigt die Belastung "dramatisch" an, wie die Studie weiter zeigt.

Die Wissenschaftler haben untersucht, wie sehr diese Notendurchschnitte die Kinder beeinflussen. Dabei haben sie herausgefunden, dass Viertklässler mit einer Durchschnittsnote von 2,6 in ihrem letzten Zeugnis am stärksten unter Stress leiden.

In Hessen hingegen nimmt die Belastung der Eltern ab, wenn ihre Kinder in die vierte Klasse kommen. Sie sind auch insgesamt zufriedener mit der Übertrittsregelung in ihrem Bundesland.

Mit Informationen aus Spiegel.online