Donnerstag, 18. Juni 2015

Regenbogen-Zebrastreifen sind diskriminierend

Mathias von Gersdorff

Nun überlegt auch die Frankfurter SPD, Zebrastreifen in den Farben des Regenbogens einzuführen. Damit soll ein „Zeichen gegen Homophobie“ gesetzt werden.

Die Schamlosigkeit der Begründung ist erstaunlich: Die Lobby, die die Homosexuellen vertritt, war in den letzten Jahren äußerst erfolgreich. Inzwischen wird sogar ernsthaft diskutiert, ob man das Eherecht homosexuellen Paaren öffnen sollte. Selbst dieses offenkundig absurde Ansinnen findet also Gehör.

Die SPD will nicht gegen Diskriminierung vorgehen, sondern sich einer erfolgreichen Lobby anbiedern. Dabei geht sie diskriminierend vor, denn konsequenterweise müsste sie Zebrastreifen für alle diskriminierten Minderheiten fordern.

Davon gibt es viele in unserer Gesellschaft. Doch diese Diskriminierungen werden entweder gar nicht oder kaum bekämpft, weil diskriminierte Menschen normalerweise keine oder eine nur sehr kleine Lobby haben. Das macht die Diskriminierung erst möglich.

Einige Beispiele:

Bei uns wird es aufgrund des technologischen Fortschritts immer einfacher, behinderte Personen vor der natürlichen Geburt zu töten, was auch tatsächlich geschieht, wie die Statistiken zeigen. Wo bleibt der Aufschrei? Wo bleiben die Zebrastreifen, die auf diese himmelschreiende Ungerechtigkeit hinweisen?

Generell können ungeborene Menschen unkompliziert vor der Geburt getötet werden, obwohl das Grundgesetz ihnen ausdrücklich ein Recht auf Leben ausspricht. Sind etwa Zebrasteifen mit Embryos geplant?

Seit Jahren sagt das Bundesverfassungsgericht, dass Eltern unverhältnismäßig hoch besteuert werden. Die Bemühungen der Politik, diese Ungerechtigkeit zu beseitigen, sind sehr zaghaft. Wieso entwirft man keine Zebrastreifen mit kinderreichen Familien, um auf diese Diskriminierung aufmerksam zu machen?

Es ist schwer vorstellbar, dass Politiker diese Vorschläge aufgreifen.

Denn bei uns ist die Antidiskriminierungspolitik weitgehend zu purem Lobbyismus verkommen.