Dienstag, 3. März 2015

Langzeitstudie zu TV-Konsum: Fernsehen schadet vor allem Kleinkindern

Die frühe Kindheit ist eine entscheidende Zeit für die Entwicklung des Gehirns und die Entstehung von Verhalten, erläuterte die Autorin Linda S. Pagani, Professorin an der Universität Montral. Gemeinsam mit Kollegen begleiteten die Forscher den Werdegang von 1314 Kindern, die an der Qubcer Langzeituntersuchung teilnahmen. Dazu ließen sie die Eltern Tagebuch über den TV-Konsum ihrer Kinder im Alter von 29 bis 53 Monaten führen.

Zentrale Ergebnisse der Langzeitstudie: Kindern und speziell Kleinkindern ab einem Jahr, schadet es, wenn sie zu lange vor dem Fernseher sitzen. Langfristige Folgen von zu viel Fernsehkonsum bei Kleinkindern können Übergewicht und Schulprobleme sein. Kinder zwischen einem und vier Jahren, die sich mehr als zwei Stunden pro Tag Fernsehsendungen ansehen durften, neigen auch als Zehnjährige noch zu weniger Bewegung, waren passiver im Unterricht, hatten speziell mit Mathe zu kämpfen und waren dicker.

Langzeitfolgen sind noch Jahre später spürbar

Jahre später baten die Forscher die Lehrer ihrer inzwischen zehnjährigen Probanden um einen ausführlichen Bericht über deren Verhalten und Leistungen in der Schule. Daraus ergab sich, dass die Schüler die als Zwei- bis Vierjährige mehr als zwei Stunden am Tag ferngesehen hatten, sich durchschnittlich sieben Prozent weniger in der Klasse meldeten und ihren Mitschülern in Mathe hinterherhinkten.

Besonders auffällig war, dass die Vielgucker mehr Probleme mit ihren Klassenkameraden hatten. Sie wurden häufiger gehänselt, zurückgewiesen oder auch angegriffen. Darüber hinaus waren sie am Wochenende 13 Prozent weniger aktiv und betätigten sich insgesamt 9 Prozent weniger sportlich. Sie naschten 10 Prozent mehr zwischen den Mahlzeiten und wogen schon als Zehnjährige 5 Prozent mehr.

Mit Informationen aus Eltern.de