Dienstag, 3. Februar 2015

Studie: TV-Konsum löst bei Kindern Angst und Alpträume aus

Christiane Jurczik

Für eine mehrteilige Studienreihe wurden in Deutschland 1458 Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 19 Jahren zu ihrem Fernsehkonsum befragt. Die Ergebnisse sind bedenklich – besonders bei den 8 und 9 Jährigen, denn Fernsehen löst bei vielen Kindern Ängste und Alpträume aus.

Die repräsentative Umfrage des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) in München, wurde am 10. Dezember 2014 vorgestellt. Die Resultate der Studie zeigen, dass vor allem Sendungen, die für das Alter noch gar nicht freigegeben seien, Schuld an den alarmierenden Auswirkungen sind. 60 Prozent der 8 und 9-Jährigen berichten, dass sie beim Fernsehen immer wieder Angst hätten. Jedes dritte Kind leidet unter Alpträumen.

Erschreckender Weise, zeigte sich durch die Studie, dass etwa die Hälfte der Mütter und Väter nicht wussten, was die Kennzeichnung “FSK“ bedeutet. Doch nach Angaben der Kinder machen ihnen Filme wie die Zombie-Serie “The Walking Dead“ besonders Angst. Dabei sind diese Filme erst ab einer bestimmten Altersklasse freigegeben.

Gefolgt von den 6 bis 12-Jährigen durch die Serie “Grimm“ und der Horror-Thriller “Saw“ bei den Älteren. Die ARD-Krimireihe “Tatort“ steht bei beiden Altersklassen auf Platz drei. Die meistgenannten Sendungen, die bei den 6 bis 19-Jährigen Angst auslösen sind Horror-Klassiker wie Scream, Sleepy Hollow und Der weiße Hai ebenso wie die ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ungelöst, Harry Potter und Herr der Ringe, aber auch die ProSieben Sendung Galileo, Die Simpsons und allgemeine Nachrichtensendungen.

IZI-Leiterin, Maya Götz erläutert: „Die Eltern wissen oft nicht, dass ihre Kinder Horrorfilme gesehen haben oder sie haben das Gefühl, die sind ja schon groß und sie überschätzen die Kinder in dem, was sie emotional ertragen können. Kinder sehen diese Formate auch nicht alleine, sondern oft mit älteren Geschwistern - das ist wie eine Mutprobe“.

Götz und ihr Team beobachteten, dass solche Erlebnisse traumatisch sein können. „Die Kinder überfordern sich damit selber, das geht lange in die Alpträume hinein“. Manche litten noch Jahrzehnte später unter den Folgen.

Götz forderte deshalb die Fernsehangebote für Familien besser zu kennzeichnen. Die Sender dürfen ab 20.00 Uhr Filme zeigen, die ab 12 Jahren freigegeben seien, davon sei aber vieles für jüngere Kinder nicht geeignet. Nach Ansicht der Experten ist es besonders wichtig die Kinder möglichst nie alleine fernsehen zu lassen - gemeinsam ist immer besser.

Mit Angaben aus N24 vom 29.11.14