Dienstag, 27. Januar 2015

Kinder brauchen Bewegung für die geistige Entwicklung

Regelmäßige Bewegung ist lebensnotwendig für eine gesunde Entwicklung der Kinder. Nicht nur Muskeln und Knochen werden gestärkt – sie sind auch ausgeglichener, können sich besser konzentrieren und schreiben bessere Noten.

In der Internet-Ausgabe der Fachzeitschrift Pediatrics (online) beschreiben Ärzte und Wissenschaftler die positiven Auswirkungen eines regelmäßigen Bewegungsprogramms. Demnach führen 70 Minuten Sport täglich dazu, dass sich Kinder besser konzentrieren und weniger ablenken lassen. Statt sich unaufmerksam zu verhalten, werden die Kinder geistesgegenwärtiger. "Im Vergleich zu einer Gruppe Gleichaltriger verbesserten die Teilnehmer in kognitiven Tests ihre Ergebnisse und die Genauigkeit um das Doppelte", sagt Charles Hillman, der die Studie geleitet hat. "Die entsprechenden Zentren im Gehirn waren nach unserem Programm ebenfalls stärker ausgeprägt."

Kinder, die über Körperbeherrschung und motorische Geschicklichkeit verfügen, bewegen sich nicht nur in realen Räumen sicher. Wer sich im Raum sicher orientieren und bewegen kann, hat auch im Zahlenraum keine Schwierigkeiten. So haben Kinder, die gut rückwärts laufen können, häufig weniger Probleme im Rechenunterricht beim Subtrahieren.

Kinder begreifen ihre Umwelt aus der Bewegung heraus. Gleichgewicht oder Beschleunigung sind sowohl körperliche als auch physikalische Grunderfahrungen, die sich nur über Bewegung erfahren lassen. Kinder, die sich nicht genügend bewegen, tun sich schwer damit, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was wirklich ist. Sie haben Probleme wichtige Dinge in ihrer Umgebung richtig einzuschätzen. Kinder, die sich ausreichend bewegen, sind konzentrierter, aufnahmefähiger und wacher.


Demnach führen 70 Minuten Sport täglich dazu, dass sich Kinder besser konzentrieren und weniger ablenken lassen. "Im Vergleich zu einer Gruppe Gleichaltriger verbesserten die Teilnehmer in kognitiven Tests ihre Ergebnisse und die Genauigkeit um das Doppelte", sagt Charles Hillman, der die Studie geleitet hat. "Die entsprechenden Zentren im Gehirn waren nach unserem Programm ebenfalls stärker ausgeprägt."

“Es gibt kein Lernen ohne Bewegung“, sagt Florian Heinen, Chef der Neuropädiatrie der Uni München. “Bewegung hilft von früh an, die Umwelt zu erkunden und Erfahrungen zu machen. Das geht nur über eigene Aktivität und ist die Basis für späteres abstraktes Lernen und Denken.“ In modernen Grundschulen müsse aus medizinischer Sicht daher genauso viel Zeit und Fläche für Bewegung, Toben und Erkunden eingeplant werden wie für Rechnen, Lesen und Schreiben. Mit zwei Stunden Sportunterricht ist es nicht getan.

Mit Auszügen aus Süddeutsche.de