Dienstag, 9. September 2014

Sexting: Ein gefährlicher Trend unter Jugendlichen

Einer Studie der Universität Merseburg aus dem Jahr 2013 zufolge, hat fast jedes fünfte Mädchen und jeder neunte Junge zwischen 16 und 18 Jahren bereits Nacktfotos von sich gemacht. Sechs Prozent stellten die Bilder ins Netz, gibt die Saarbrücker Zeitung bekannt.

Bei diesem neuen Phänomen fotografieren sich Jugendliche nackt oder in lasziven Posen und senden die Bilder via Handy an ihren Liebespartner oder ihr Date. Es soll als Liebesbeweis dienen. Doch dies birgt große Gefahren – die Fotos können, zum Beispiel nach einer Trennung, aus Rache per Handy an unerwünschte Zuschauer gelangen und in sozialen Netzwerken im Internet veröffentlicht werden.

Das größte Risiko bei Sexting besteht darin, dass die Inhalte sehr schnell verbreitet werden, sich aber nur schwer oder gar nicht löschen lassen und für immer im Netz bleiben.

Die Gefahr, dass das Material zweckentfremdet wird, ist groß. In den falschen Händen können freizügige Bilder als Druckmittel eingesetzt werden. Die Täter nutzen hierbei die Angst ihrer Opfer vor einer Veröffentlichung aus und erpressen weitere Fotos oder Geld. Ist ein Bild erst einmal im Umlauf, haben die Abgebildeten keine Kontrolle mehr darüber. Teenager sind sich der weitreichenden Konsequenzen nicht bewusst. Mädchen werden häufiger Opfer von Mobbingattacken infolge von Sexting.

Nicht nur Erwachsene, sondern auch Minderjährige, die Jugendlichen unter 16 Jahren pornografisches Bild- oder Videomaterial verschicken, machen sich strafbar. Jugendliche unter 16 Jahren können zudem wegen Erstellung oder Verbreitung von Pornografie rechtlich belangt werden und kann strafrechtliche Folgen haben, egal ob die Inhalte sie persönlich oder andere Minderjährige betreffen.