Dienstag, 12. August 2014

Studie belegt negative Folgen bei häufigem Pornokonsum

Was pornografische Darstellungen im Gehirn bewirken, haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin untersucht. Für eine Studie befragten die Entwicklungspsychologin Simone Kühn und ihr Team von der Berliner Charité insgesamt 64 Männer zu ihrem Pornokonsum. Sie maßen das Hirnvolumen der Probanden und untersuchten die Reaktionen im Gehirn, während die Männer sich pornographische Bilder ansahen.

Tatsächlich waren die Gehirne derjenigen Testpersonen die häufig Pornos sehen, kleiner als die derjenigen, die selten oder nie Erotikfilme konsumieren. Zudem fanden die Forscher weitere erstaunliche Besonderheiten in den Hirnen der Porno-Fans: So stellten sie in deren Belohnungszentrum sowie im sogenannten Striatum, einem Großhirnbereich, der Einfluss auf unsere Motivation haben, eine niedrigere Aktivität fest als bei den Vergleichspersonen.

"Wir konnten feststellen, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Hirnstruktur und der Intensität des Pornokonsums gibt", sagt Simone Kühn. Die Wissenschaftlerin und ihr Kollege Jürgen Gallinat, Psychiater an der Psychiatrischen Universitätsklinik der Charité konnten beweisen, dass die Männer, die häufiger Pornos konsumierten, in einem bestimmten Bereich im Gehirn weniger graue Substanz hatten als Männer mit geringerem Pornokonsum.
Ganz konkret handelte es sich um den Bereich im Gehirn, der mit dem Belohnungssystem zu tun hat, dem sogenannten Striatum. "Diese Tatsache sagt jedoch nichts über die Intelligenz oder Denkfähigkeit der Männer aus", betont Kühn.

Weiter stellten die Wissenschaftler fest, dass ausgerechnet der Bereich des Gehirns, der aktiv wird, sobald jemand etwas sexuell Erregendes betrachtet, umso weniger Aktivität zeigt, je mehr Pornos sich der Proband ansieht. Viel-Pornogucker scheinen also mit der Zeit abzustumpfen. Auch die Verbindung zwischen dem Striatum und dem präfrontralen Cortex, der das Verhalten mit steuert und Einfluss auf unsere Entscheidungen nimmt, verschlechtert sich, je häufiger ein Mensch Pornofilme sieht.

Mit Angaben aus Focus online