Donnerstag, 12. Juni 2014

Liebevolle Erziehung mit Regeln senkt Suizidrisiko

Autoritativer Stil der Eltern förderlich für psychische Kindergesundheit

Erlangen/Nürnberg (Pressetext pte014/) - Eltern, die ihre Kinder mit viel Liebe, aber unter der Einhaltung klarer Regeln erziehen, brauchen sich in den wenigsten Fällen darüber Gedanken machen, dass ihre Sprösslinge später womöglich einmal einen Suizid begehen. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler des Zentrums für Medizinische Versorgungsforschung der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen http://www.psychiatrie.uk-erlangen.de in Kooperation mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen sowie der Medizinischen Hochschule Hannover.

Mix aus Zuwendung und Kontrolle

Die Vorteile dieses sogenannten autoritativen Erziehungsstils könnten in bestehende Präventionsmaßnahmen integriert werden, so die Experten. Diese Art der Erziehung haben "eine schützende Wirkung" für Kinder. "Kinder, die sowohl starke Zuwendung als auch ein hohes Ausmaß an Kontrolle und Regeln durch ihre Eltern erlebt hatten, haben im Alter von 15 Jahren seltener schon einmal ernsthaft versucht, sich umzubringen als Jugendliche, die eine andere Erziehung erlebt hatten", erläutert Carolin Donath vom Uni-Klinikum Erlangen.

Autoritative sollte jedoch nicht mit autoritärer Erziehung verwechselt werden: Eltern, die autoritativ erziehen, schätzen den Willen des Kindes und berücksichtigen seine Interessen. Allerdings hat die elterliche Sichtweise Vorrang und der Elternwille wird durch Argumente durchgesetzt. "Kinder, die sowohl wenig elterliche Zuneigung als auch gleichzeitig wenig elterliche Kontrolle erlebten, hatten im Jugendalter ungünstigere Bedingungen für psychische Gesundheit", unterstreicht Donath. Ein autoritärer Erziehungsstil hatte dagegen keinen Einfluss auf Suizidversuche, war aber verbunden mit einem erhöhten Auftreten von Suizidgedanken.