Dienstag, 27. Mai 2014

Kritik zu Gewalt und Sex in US-TV-Serie

Trotz expliziter Darstellung von Gewalt und Sex ist die Fantasy-Serie "Game of Thrones" ist in den USA enorm beliebt. Die jüngsten Folgen riefen nun jedoch eine Welle der Empörung hervor. Zuschauer empören sich in Blogs, bei Facebook und Twitter zudem darüber, dass etwa auch Sex unter Geschwistern oder Minderjährigen in der Fantasy-Serie des Senders HBO vorkomme.

Laut einem Bericht der "New York Times" warnen Kritiker, dass die gezeigte Brutalität vor allem gegen Frauen die monatlich allein in den USA rund 14 Millionen Zuschauer abstumpfen lasse.

So war beispielsweise in der letzten Folge zu sehen, wie mehrere Männer in einer einsamen Schutzhütte in Gruppen junge Frauen vergewaltigen. Noch mehr Anstoß erregte jedoch die vorangegangene Episode, in der ein Geschwisterpaar am Totenbett ihres inzestuösen Kindes Geschlechtsverkehr hat. Dabei drängt der Bruder die Schwester trotz mehrfachen Protestes ihrerseits zum Sex. Kritiker fürchten, dass derartige sexuelle Gewalt in der Serie immer mehr zu einem "Hintergrundrauschen" verkommt, die der traumatisierenden Natur einer Vergewaltigung nicht gerecht werde.

Kritiker stören sich vor allem an der Beiläufigkeit von Vergewaltigungen und Inzest, diese grausamen und moralisch verwerflichen Taten würden so verharmlost.

Die Visualisierung von Sex und Gewalt gehört seit Anbeginn zum Konzept der amerikanischen Pay-TV-Kanäle. "Game of Thrones" verschiebt Grenzen, weil sexuelle Gewalt nicht wie etwa bei “Downton Abbey“ als grausame Tat eines Einzelnen oder als Verbrechen gezeigt wird, sondern als fast normaler Bestandteil der menschlichen Beziehungen.

Mit Angaben aus WAZ