Dienstag, 13. Mai 2014

Internetentzug: 14-Jähriger dreht vollkommen durch

Weil der Vater den Internet-Router weggeschlossen hatte, ist ein 14-Jähriger Junge im badischen Eschbach ausgerastet. Nach Angaben der Polizei schlug er am Sonntag seine Mutter und beschoss sie mit einer Spielzeugpistole. Auch auf den Vater ging der Junge los. Weil sich die Eltern nicht anders zu helfen wussten, riefen sie die Polizei. Diese konnte den Jungen beruhigen. Verletzt wurde niemand. Die Eltern begründeten ihr Handeln mit der Spielsucht des Jungen. Er soll jeden Tag bis zu 18 Stunden mit Internetspielen vor dem Bildschirm verbracht haben. Seine Reaktion bestätigt die Annahme.

Die Meldungen von Spielsucht bei Jugendlichen gibt es immer öfter. Wenn von Spielsucht die Rede ist, sind nicht mehr nur die Erwachsenen Spieler am Automaten gemeint.

Besonders suchtgefährdet sind Kinder und Jugendliche. Aus einer kürzlich veröffentlichten Studie des Branchenverbandes Bitcom über das Internetverhalten von Kindern zeigt, dass 94 Prozent der Sechs bis 18-Jährigen täglich online sind. Es sind vor allem die Art der Spiele, die Kinder zu solchen Gewaltausbrüchen, wie die des 14-jährigen Jungen treibt. Meist spielen die Jugendlichen brutale Ballerspiele und täuschend realistische Kriegsszenarien am Computer. Sie können nicht mehr zwischen Spiel und Wirklichkeit unterscheiden.