Freitag, 2. Mai 2014

Drogenbericht des BKA: Konsum von Crystal Meth weiter angestiegen

Seit 2009 ist die Zahl der Drogentoten in Deutschland erstmals wieder angestiegen – rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr.

Im Jahr 2013 starben 1002 Menschen an den Folgen des Drogenkonsums. Es ist die erste Zunahme seit 2009. Dabei ist eine Droge auf Rekordniveau angestiegen: Crystal Meth. Dies zeigte die am Donnerstag veröffentlichte Statistik des Bundeskriminalamts (BKA) und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung.

Als “positiv“ erklärte die Drogenbeauftragte Marlene Mortler lediglich, dass die Todesfälle bei den unter 30-Jährigen deutlich gesunken sind. Allerdings stieg die Zahl der erstauffälligen Konsumenten von Crystal Meth erneut deutlich an. Erstkonsumenten werden immer jünger – der jüngste Drogentote war noch keine 13 Jahre alt.

Mortler, stellte die neuen Zahlen zusammen mit dem Chef des Bundeskriminalamtes, Jörg Zierke, vor. Dabei ist ein eindeutiger Trend bei der Art der in Deutschland konsumierten Drogen erkennbar. Synthetische Drogen wie Crystal Meth und Ecstasy sind in Mode. Im Jahr 2013 wurden 77 Kilogramm Crystal Meth sichergestellt - so viel wie nie zuvor. 2012 waren es 75 Kilogramm, im Jahr 2008 gerade einmal vier Kilogramm. Auch die Partydroge Ecstasy habe nach jahrelangem Rückgang wieder Konjunktur, sagte Ziercke. So habe es 18 Prozent mehr erstauffällige Konsumenten von Ecstasy gegeben, knapp 1500 Fälle.

Die Drogenbeauftragte Mortler sowie BKA-Chef Ziercke sprachen sich gegen die Legalisierung von Drogen wie Haschisch oder Marihuana aus. "Legalisieren, bedeutet für mich Verharmlosen", sagte Mortler. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnte vor dem Hintergrund der erstmals wieder gestiegenen Zahl von Drogentoten in Deutschland vor Legalisierungstendenzen in der Drogenpolitik. Der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Arnold Plickert erklärte: "Eine Freigabe sogenannter weicher Drogen ist angesichts der erwiesenen Risiken das falsche Signal. Gerade bei Jugendlichen kann der Konsum von Cannabis zu erheblichen Gesundheitsproblemen und sozialen Konflikten führen, weil heute häufiger deutlich höhere Wirkstoffgehalte vorliegen."

Cannabis-Raucher stellen die größte Gruppe von Konsumenten illegaler Drogen dar, die sich ärztlicher Behandlungen unterziehen müssen. Plickert betonte, es mache ja keinen Sinn neben dem legalen, aber gefährlichen Alkohol, "die Tür für eine weitere gefährliche und oft verharmloste Droge zu öffnen". Das von Legalisierungsbefürwortern häufig vorgebrachte Argument, Alkoholkonsum wirke sich insgesamt schädlicher aus als der von Cannabis, ziele am Kernproblem des Konsumverhaltens vorbei, sagte Plickert.

Mit Informationen des Tagesspiegels