Sonntag, 16. Februar 2014

Vatikan nennt Sterbehilfe in Belgien «monströs»

(Kipa) Als «monströs» und «grausam» hat Kardinal Elio Sgreccia, als langjähriger Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben einer der namhaftesten Lebensschützer im Vatikan, die neue Euthanasieregelung in Belgien bezeichnet. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte er, dass für belgische Kinder nun Abtreibung und Euthanasie im Bereich der Kinder zusammen. 
 
"Schrecklich, wenn man nur daran denkt, was da geschieht!», sagte Sgreccia. Der Kardinal bezog sich auf einen juristischen Vorstoss vor wenigen Monaten, mit dem sich zwei Wissenschaftler Abtreibungen sogar nach der Geburt ausgesprochen hatten, denn Krankheit oder Missbildung als akzeptierte Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch müssten juristisch gesehen doch auch noch nach der Geburt gelten. «Es ist monströs, was mit Kindern geschieht, nicht nur vor, sondern auch nach der Geburt», kommentierte Sgreccia. In der Welt fehle es an Liebe, «denn ein bisschen Mitleid und menschliches Mitgefühl würde doch schon genügen, um bestimmte Dinge auszuschliessen». 
 
Dennoch sieht der Kardinal bereits erste Anzeichen für einen Umschwung hinsichtlich der Beurteilung von Sterbehilfe. Die «Käseglocke» über der westlichen Welt in Form von Wohlstand, Lust, Nutzen sei zerbrochen. Sie habe bisher dazu geführt, «dass man das Glas des Glücks schnell hinunterkippt und dann, mit dem Leben selbst, hinter sich wirft».
Das Parlament in Brüssel hatte aktive Sterbehilfe an Minderjährigen am Donnerstag für legal erklärt. Die belgischen Bischöfe hatten diesen Schritt als ein «Verbrechen» verurteilt, «das den Weg freimacht für weitere Attentate auf das Leben».