Sonntag, 16. Februar 2014

Gewalt im Fernsehen wirkt negativ auf alle Kinder!

Es gibt einen Zusammenhang zwischen immer mehr Gewalt im Fernsehen und der wachsenden Gewalt in Schulen. Dies sagen renommierte Forscher und kritisieren die Verharmlosung.

Die Studie “Weltbild des Fernsehens“, des bekannten Regensburger Professors für Medienpsychologie, Helmut Lukesch, macht deutlich: in 78,7 Prozent aller Sendungen des deutschen Fernsehens kommt Gewalt vor. Zu Beginn der 90er Jahre lag der Anteil noch bei knapp 47,7 Prozent.

Derzeit melden sich verstärkt renommierte Wissenschaftler mit drastischen Warnungen vor den Gefahren des Fernsehens zu Wort. Mit seinem neuen Buch “Vorsicht Bildschirm“ warnt der Ulmer Hirnforscher und Neurologe Prof. Manfred Spitzer. Ebenso geht eine deutliche Warnung von Prof. Dr. Christian Pfeiffer aus und er spricht von “Medienverwahrlosung“, als Ursache von Schulversagen und zunehmender Kriminalität im Jugendalter.

“Die ständig wachsende Anzahl von Gewaltdarstellungen im Fernsehen geht keineswegs wirkungslos an unseren Kindern vorüber. Sie ist mitschuldig an einem immer wachsenden Klima von Aggression und Gewalt. Das bekommen Kinder und Lehrer an Schulen mehr und mehr zu spüren“, sagen die Forscher.

So wirkt Gewalt im Fernsehen

Dass Gewalt in den Medien auch zu realer Gewalt führt, wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen.

Doppelte-Dosis-These: Sie besagt, dass Kinder nur dann durch Gewalt in den Medien selbst gewalttätig werden, wenn sie in einem Umfeld leben, in dem Gewalt an der Tagesordnung ist.

Eine vergleichbare Theorie geht von einem gegenseitigen “Sich-Aufschaukeln“ von Realgewalt und Fernsehgewalt aus.

Die “Gewöhnungs-These“ sagt aus, dass es durch häufiges Ansehen von Gewalt zu einer Abstumpfung und einem Gewöhnungseffekt kommt.

Eine der wichtigsten Thesen, um die Wirkung von Gewalt im Fernsehen auf Kinder und Jugendliche zu verstehen, ist die Lerntheorie nach Bandura. Sie sagt, dass Kinder am Modell “am Vorbild lernen“, und zwar durch Beobachtung. Besonders Vorschulkinder neigen dazu Fernsehgewalt unmittelbar nachzuahmen. Das können alle Eltern an ihren Kindern beobachten.
 

Wissenschaftler wie Prof. Spitzer kritisieren die Risiko-Theorie mit dem Hinweis, dass sie dazu diene, Fernsehgewalt zu verharmlosen, indem man die Schuld an gewalttätigem Verhalten alleine in den Familien sucht. In Wahrheit sei aber bewiesen, dass Gewaltkonsum auf alle Kinder negativ wirke.

Mit Angaben aus urbia.de