Mittwoch, 15. Januar 2014

Sexueller Missbrauch durch neue Medien

Viele Kinder und Jugendliche nutzen das Internet um Freunde mit gleichen Interessen zu finden. Dabei (be)nutzen manche Personen das Internet gezielt dazu, um mit Kindern oder Jugendlichen Kontakt aufzunehmen und sexuelle Gewalt gegen sie auszuüben.

Per Webcam, Chatforen oder über soziale Netzwerke werden Kinder und Jugendliche belästigt und immer häufiger Opfer sexueller Übergriffe. Durch den unbegrenzten Zugang, zu nicht kindgerechten Material, lauern viele Gefahren im World Wide Web.

Kinder und Jugendliche erleben sexuelle Übergriffe ohne körperlichen Kontakt häufig in den elektronischen Medien. Zu solchen Formen gehören zum Beispiel Exhibitionismus, Belästigung in verbaler oder Textform, die Konfrontation mit pornografischem Material oder schockierenden Äußerungen und Handlungen.

Mädchen sind davon häufiger betroffen als Jungen: Fast jedes dritte Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren war Opfer von anzüglichen Bemerkungen, hat pornografische Fotos oder Videos erhalten oder wurde aufgefordert vor einer Webcam sexuelle Handlungen vorzunehmen. Dies geht aus der schweizerischen Optimus-Studie 2012 hervor.

Zudem zeigte die Studie, dass bei sexuellem Missbrauch die Täter häufig Jungen oder Mädchen im Teenager alter sind. In 42 Prozent der Fälle handelt es sich um Liebespartner oder Dates und in 39 Prozent der Fälle um Schulkameraden.
Leider finden in anonymen Chats häufiger sexuelle Belästigungen statt, dabei ist rund die Hälfte unter 18 Jahre alt. 

Regeln und Hilfe

Kinder müssen angehalten werden misstrauisch zu bleiben, keinen persönlichen Kontaktdaten oder Fotos herauszugeben und eine Chatbekanntschaft niemals alleine zu treffen. Wenn überhaupt ein Treffen stattfinden soll, dann nur in Begleitung eines Erwachsenen und an einem öffentlichen Ort.

Halten sie ein Auge darauf, was ihr Kind in Chats und im Internet unternimmt und erklären sie ihm, dass es jederzeit mit Ihnen sprechen kann, wenn es sexuell belästigt wird.