Montag, 28. Oktober 2013

Kinderbilder gehören nicht in Soziale Netzwerke

Viele Eltern präsentieren die Bilder ihrer Kinder stolz bei Facebook. Andere Eltern wehren sich vehement dagegen. Eine Grundschule hat Kinder deswegen jetzt von einer Unterrichtsstunde ausgeschlossen, weil ihre Eltern einer Veröffentlichung von Fotos der Veranstaltung bei Facebook nicht zugestimmt hatten.

Dürfen Kinderbilder auf sozialen Plattformen wie Facebook veröffentlicht werden?

Teilweise posten Eltern sorglos die Bilder ihrer Kinder bei Facebook. Andere zahlreiche Elternforen und Initiativen wenden sich grundsätzlich dagegen, Fotos – oder andere persönliche Informationen – von Kindern in sozialen Netzwerken zu präsentieren, weder auf Profilseiten Dritter noch auf denen der Eltern.
 
Datenschutzgründe und die Tatsache, dass mit der Veröffentlichung gewisse Rechte am Bild an Facebook übertragen werden, sind dabei nur ein Argument. Es geht vor allem um die Privatsphäre des Kindes, die die Eltern schützen sollen.

Grundsätzlich müssen Eltern gefragt werden, bevor Bilder ihrer Kinder auf Facebook gepostet werden dürfen. Das gilt auch für die Seiten der Schulen. Facebook-Seiten von Schulen halten Datenschützer allerdings generell für rechtlich unzulässig und sind empört, dass es sie trotzdem gibt.

Vor jeder Veröffentlichung von Kinderbildern muss die Schule von den volljährigen Schülern und bei Minderjährigen von deren Eltern die Einwilligung einholen. Die Betroffenen müssen vorher über die Risiken wie weltweite Verfügbarkeit, Veränderbarkeit und Nutzung in anderen Zusammenhängen ausreichend informiert werden und schriftlich ihr Einverständnis erklären.

Kinder dürfen nicht ausgeschlossen werden

Kinder von schulischen Aktivitäten auszuschließen, weil ihre Eltern der Veröffentlichung ihrer Bilder nicht zugestimmt haben - so wie es in Braunlage im Harz geschehen ist -, ist empörend, denn Kinderfotos auf Facebook können böse Folgen haben.

Die Abbildungen von Kindern auf sozialen Plattformen birgt für die Kinder auch ganz reale Gefahren: Pädophile suchen gezielt bei Facebook nach Opfern. Pädophile sammeln Fotos aus illegalen, aber eben auch aus legalen Quellen im Internet – unter anderem in sozialen Netzwerken.

Das Familienhandbuch des Staatsinstituts für Frühpädagogik (IFP) zitierte aus einer Studie zur potenziellen Nutzung der Fotos durch Pädophile: 86,1 Prozent der Teilnehmer (gaben) an, Bildmaterial aus dem legalen und/oder illegalen Bereich zu nutzen."


Mit Angaben aus Aktiv gegen Kindesmissbrauch