Dienstag, 10. September 2013

Traurig: Immer mehr Jugendliche rauchen Cannabis

Jeder fünfte Hamburger Jugendliche konsumiert gelegentlich Cannabis, das ist eine Steigerung um 64 Prozent. Ein früher Konsum der Droge steht oft in engem Zusammenhang mit einem Schulabbruch.

Diese erschreckend hohen Zahlen gab Theo Baumgärtner vom Büro für Sucht-Prävention einem Radiosender bekannt. In Hamburg gibt es wieder deutlich mehr jugendliche Cannabis-Konsumenten. Haschisch und Marihuana sind zurzeit bei den Jugendlichen sehr beliebt, wie Suchtforscher an den Schulen Hamburgs feststellen.

Fast jeder fünfte Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren habe in den vergangenen 30 Tagen mindestens einmal Cannabis geraucht, sagte Baumgärtner. Das sei eine Steigerung von 64 Prozent im Vergleich zur Erfassung aus dem Jahr 2009. Damals habe es einen deutlichen Rückgang gegeben. Haschisch werde meistens im kleinen Kreis mit Freunden aber auch auf Klassenfahrten oder sogar in Freistunden geraucht. Besorgniserregend sei dabei auch, dass bei starkem Konsum die Fehlzeiten besonders hoch und die Schulleistungen niedrig seien.

Die Droge kann große Schäden im Gehirn anrichten

Der ärztliche Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Professor Rainer Thomasius, warnt vor den nicht zu unterschätzenden Folgen des Konsums. “Ein früher Einstieg erhöht das Risiko psychischer sowie körperlicher Krankheiten und steht in engem Zusammenhang mit einem Schul- und Ausbildungsabbruch.“ Gerade in der Entwicklung könne die Droge im Gehirn große Schäden anrichten, erklärte der Professor.

Elisabeth Pott, die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, forderte, Jugendliche müssten rechtzeitig über die gesundheitlichen Risiken von Cannabis informiert werden. “Cannabis ist keine Spaßdroge! “

Wissenschaftler kritisieren, dass in Politik und Öffentlichkeit über die absurde Idee der Legalisierung von Cannabis diskutiert werde. “Rückblickend erhöht Cannabis-Konsum auch die Wahrscheinlichkeit späteren Drogenmissbrauchs“, sagte Thomasius.

Mit Material der Welt vom 12.11.2012