Montag, 2. September 2013

Jugendliche rauchen mehr Cannabis

2012 hat der Konsum von Cannabis unter Frankfurter Jugendlichen deutlich zugenommen. 

Jeder fünfte Jugendliche hat einen riskanten Cannabis-Konsum. Doch das Alter steigt an, indem sie erstmals Drogen ausprobieren. Leider sind Glücksspiele beliebter geworden.

Fast 40 Prozent der 15 bis 18 Jahre alten Schüler schon mindestens einmal einen Joint geraucht, ergab eine Umfrage von Forschern der Goethe-Universität vom 14.08.2013. Sieben Prozent gaben an, im vergangenen Monat mindestens zehn Mal Cannabis geraucht zu haben. 

Diese Zahlen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um vier beziehungsweise drei Prozentpunkte. Aus dem Bericht geht aber auch hervor, dass Jugendliche legale und illegale Drogen heute später ausprobieren als noch vor zehn Jahren: Statt durchschnittlich mit 12,9 Jahren trinken sie beispielsweise heute mit 13,6 Jahren zum ersten Mal Alkohol.

Zum elften Mal hatten die Wissenschaftler des „Centre for Drug Research“ 1500 repräsentativ ausgewählte Schüler befragt. Mit den Ergebnissen sei es möglich, „gefühlte Trends“ mit belastbaren Zahlen zu belegen oder zu widerlegen. Dass etwa sogenannte Legal Highs an Bedeutung gewönnen, gehe aus den Zahlen nicht hervor. Ihnen zufolge haben lediglich sieben Prozent der Jugendlichen die Kräutergemische mit cannabisähnlichen Substanzen ausprobiert, nur wenige Minderjährige konsumieren sie regelmäßig.

„Je früher Jugendliche Drogen ausprobieren und kontinuierlich konsumieren, desto größer ist die Gefahr, dass sie zu riskanten Nutzern werden“, sagte Regina Ernst, die Frankfurter Drogenbeauftragte, bei der Vorstellung der Studie.

Jugendschutz wird oft nicht beachtet

Die Tatsache, dass die Jugendlichen weiterhin Kioske und Kneipen als wichtige Bezugsquellen für Alkohol und Tabak angeben, ist besorgniserregend.

Zudem lassen viele Spielhallen die Minderjährigen an Automaten spielen und beachten somit nicht das Jugendschutzgesetz. Jeder zehnte Befragte gab an, mindestens einmal in der Woche an Automaten zu spielen, auf Sportereignisse zu wetten oder um Geld zu pokern. Vor allem Jungen sind dafür zu begeistern. Unter ihnen hat jeder Fünfte regelmäßig mit Glücksspielen zu tun.

Als gutes Zeichen wertet Drogenreferentin Ernst die Entwicklung der Abstinenzler: Jeder zehnte Befragte gab an, bisher keinerlei legale oder illegale Droge ausprobiert zu haben. Diese Zahl stieg um drei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl derjenigen, die häufig und intensiv Alkohol tranken, sank.

Gleichzeitig legten aber 19 Prozent der Jugendlichen einen riskanten oder intensiven Konsum einer legalen oder illegalen Droge an den Tag. Das bedeutet, dass sie in den vergangenen 30 Tagen häufig kifften oder rauchten, oft Alkohol tranken oder mehrfach „harte Drogen“ konsumierten. Etwa genauso viele Befragte bezeichneten sich selbst als abhängig, die meisten von Tabak.