Montag, 2. September 2013

CDU, Kirche und Konservative widersprachen in den 1980ern deutlich den grünen Pädosex-Forderungen

Felizitas Küble, Leiterin des Christoferus-Werk in Münster

In der Debatte um die Forderungen der Grünen nach straffreiem Sex mit Kindern in den 80er Jahren wird mitunter erwähnt, daß die Feministinnenbewegung um Alice Schwarzer mit ihrem damaligen Widerspruch allein auf weiter Flur gewesen sei.

Es trifft zwar zu, daß die von Schwarzer herausgegebene Zeitschrift “Emma” erfreulich klar gegen die grünen Zumutungen protestierte, doch stand das Blatt damit bei weitem nicht alleine, sondern befand sich in Übereinstimmung mit CDU und CSU, die sich ebenfalls scharf gegen das grüne Ansinnen wandten.

So bezeichnete z.B. der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Fritz Wittmann, die grünen Forderungen seinerzeit zu Recht als “pervers”; man könne sie nur durch deren “verblendete Ideologie” erklären. (Quelle: Tageszeitung “Die Welt”  vom 20.3.1985)

In der Münsteraner Bistumszeitung “Kirche und Leben” vom 30.6.1985 wird Dr. Wittmann wie folgt zitiert: “Er hielt den Grünen u.a. einen enormen Anstieg des sexuellen Mißbrauchs von Kindern und Jugendlichen entgegen.” -  Tatsächlich hatte der damalige Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, Prof. Dr. Walter Baersch, im Frühjahr 1985 die Öffentlichkeit mit steigenden Opferzahlen alarmiert, was jedoch das grüne Treiben nicht zu stören schien.

“Kinder als schwächste Mitglieder der Gesellschaft”

Auch Teile der SPD äußerten sich durchaus kritisch. So erklärte Herbert Schnoor, sozialdemokratischer Innenminister von NRW: “Statt darum zu ringen, wie man dem Kumpfel vor Ort Arbeit verschafft, beschäftigten sich die Grünen mit der Frage, wie man die Kinder als schwächste Mitglieder der Gesellschaft zu sexuellen Lustobjekten macht.” (Zitat aus der “Welt am Sonntag” Nr. 13/85, S. 9)

Der theologische konservative Dachverband “Evangelische Allianz” wandte sich durch ihren Bundesvorständler Ernst Schrupp damals in der Zeitschrift IDEA-Spektrum Nr. 9/85 gegen die Grünen mit Hinweis auf ihre pädosexuellen Forderungen:  “Auch das Sexualstrafrecht soll “sofort abgeschafft” werden. Die Grünen treten ein für eine “freie, selbstbestimmte, ungestörte Entfaltung der kindlichen Sexualität”.”

Der evangelikale Buchautor Lothar Gassmann schrieb damals in seinem vielbeachteten Artikel “Die Grünen und die 10 Gebote “ folgendes zum Thema 6. Gebot:

“Außerdem treten die Grünen dafür ein, daß in Zukunft jeder Kinder anderer Leute (homo-)sexuell verführen darf, wenn er nur keine Gewalt dabei anwendet (Forderung nach Änderung oder Streichung der §§ 174-176 des bundesdeutschen StGB).”

Im evangelischen Nachrichtenmagazin IDEA-Spektrum vom 26.8.87 wurde kritisch darüber berichtet, daß die Grünen in ihrer “Broschüre zur Jugendpolitik” schrieben, Kinder und Jugendlichen werde vorenthalten, “was Liebe und Miteinanderschlafen heißt, es wird verschwiegen, daß  Sexualität schön sein kann.” – Daher setzen sich die Grünen in dieser Broschüre dafür ein, daß “Kinder und Jugendliche ihre Sexualität frei von Angst entwickeln können”.

Der katholische Pfarrer Reinhold Lambert kritisierte die Grünen in seinem Sonderblatt Nr. 36 vom 15.9.85 wie folgt: “Schon für Kinder und jugendliche soll die freie Liebe voll und ganz erlaubt sein. Neuerdings wurde der Antrag gestellt, daß Verführung von Kindern zur Unzucht durch Erwachsene straffrei bleiben müsse. So löst man alle christlichen Ordnungen auf.”
Doch auf katholischer Seite äußerten sich nicht nur einzelne Geistliche oder Publizisten, sondern auch der Kölner Erzbischof Joseph Höffner.

So berichten die “Westfälischen Nachrichten” vom 8.5.1985 unter dem Titel “Grüne halten weiterhin an “sexueller Befreiung” fest” folgendes zu den Kindersex-Thesen  der Grünen:

“Unsittliche Umweltverschmutzung verwüstet die Herzen”

“Nach Auffassung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Höffner, mißaachten derlei Forderungen die Menschenwürde. In einem Brief an das Kreiskomitee katholischer Verbände im Kreisdekanat Steinfurt übte er beißende Kritik an den Plänen der Grünen: “Es gibt nicht nur eine chemische Umweltverschmutzung, die die Steine unserer Dome zerfrißt, sondern auch eine Umweltverschmutzung im sittlichen Bereich, die sich viel veheerender auswirkt, weil sie die Herzen verwüstet.” 

Die zunächst evangelikale, dann zur katholischen Kirche übergetretene Schriftstellerin Christa Meves, die beruflich als Psychagogin (Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche) tätig war, hat bereits vor 40 Jahren ihre mahnende Stimme erhoben und vor den „Folgen der 68er Revolution“ gewarnt, wozu sie ausdrücklich auch den Kindesmißbrauch zählte.
 
Die Bestseller-Autorin (allein ihre deutschsprachigen Bücher erreichten mehr als 5 Millionen Auflage) ging bereits 1971 mit einer fundierten Arbeit unter dem Titel „Manipulierte Maßlosigkeit“ an die Öffentlichkeit und warnte vor den Auswirkungen der sog. „sexuellen Befreiung“. 

Mitten im Zeitalter der „Sexwelle“ wandte sie sich in diesem weitverbreiteten Buch gegen hedonistische Maßlosigkeit und ideologische Manipulation, auch hinsichtlich der Gefahr der Kinderschändung. Diese war damals freilich noch kein breites Thema in den Medien, geschweige in der Politik.

Deutliche Warnrufe von Christa Meves

Wohl am ausführlichsten befaßte sich Meves in ihrem Sachbuch „Wer Wind sät…“ (Christiana-Verlag) mit dem Problem der sexuellen Verbrechen an Kindern.

In dieser 1998 erschienenen Warnschrift berichtet Meves im Kapitel „Kinder brauchen Schutz vor sexuellem Missbrauch“ über grausame Fälle von Kinderschändung:

„Sie sind Teil einer furchtbaren Saat, die hier aufgeht. Die ungehörten Entsetzensschreie gemarterter, sexuell mißbrauchter Kinder sind nur ein besonders grauenvoller Anteil daran.“

Die Verfasserin weist sodann darauf hin, daß ein florierender Markt bzw Schwarz-markt pädosexueller Filme existiert, der immer mehr zunimmt:

„Als erstes darf nicht daran vorbeigesehen werden, daß die Furchtbarkeiten, der schwungvolle Handel mit Filmen sexuell mißbrauchter Kinder nur möglich werden konnte, weil er so floriert. Jede Menge perverser Menschen hat ein Interesse daran, sich derartige Produkte zu kaufen und anzuschauen.“

Ähnlich wie andere Sachbücher über das Mißbrauchsproblem (zB. „Es geschieht am hellichten Tag“ von Manfred Karremann) sieht auch Meves einen engen Zusammenhang zwischen dem Konsum pädosexueller Filme und Kinderschänderei.

Abgesehen davon, daß das Herstellen der Filme allein schon diesen Mißbrauch beinhaltet (es werden sexuelle Handlungen an Kindern gezeigt), können derartige Machwerke auf ihre Zuschauer animierend wirken und so zu weiteren Mißbrauchs-Taten führen.

Hierzu schrieb die Kinder-Psychologin Meves sehr klarsichtig:

“Es gibt hierzulande zahllose Menschen mit sadistischen, voyeuristischen und pädophilen Gelüsten. Setzt man dies in Beziehung zu der Hochrechung von Fachleuten, die besagt, daß in Deutschland pro Jahr ca 300.000 Kinder sexuell missbraucht werden, so taucht die grauenvolle Wahrscheinlichkeit auf, daß die Betrachter solcher Videos offenbar so auch zur Nachahmung der dort vorgeführten Szenen angeregt werden. Es lässt sich vermuten, daß der Kindesmissbrauch dadurch geradezu angeheizt wird.“

Dieses Problem hat sich mittlerweile durch die Möglichkeiten bzw „Unmöglichkeiten“ des Internet verschärft, man denke an die blühende online-Industrie mit Kindersex-Fotos und Filmen, Chatrooms, Netzwerk-Verbindungen der pädosexuellen Szene etc.

Meves erinnert in diesem 1998 erschienen Buch auch daran, daß diese fatalen Vorgänge im Grunde nicht überraschend sind:

“Allzu leichtfertiger Umgang mit der Großmacht Sexualität”

„Diese Entwicklung ließ sich voraussagen und das habe ich deshalb auch bereits vor 25 Jahren getan; sie ist die Folge eines allzu leichtfertigen Umgangs mit der Großmacht Sexualität.“

Die Autorin geht sodann auf die „Entstehungsgeschichte dieser Fehlentwicklung“ ein:

„In der Mitte der 60er Jahre erreichte – gleichzeitig mit der Freigabe der Anti-Baby-Pille – von den USA her anrollend die Sexwelle Europa. In Deutschland machte 1968 die Studentenrevolte die „Befreiung der Sexualität“ zu einem Programmpunkt ihres „Marsches durch die Institutionen“.

Die Lust avancierte zum höchsten Garanten des Lebensglücks. Die Sexualität wurde infolgedessen ihrer Tabuzonen enthoben. Alle herkömmlichen Bastionen der Eingrenzung wurden als eine zu überwindende „Leibfeindlichkeit“ diskriminiert. Es wurde die Parole ausgegeben, daß der Mensch so früh wie möglich mit Sexualität vertrautzumachen sei.”

Eine weitere Methode von 68er sei es gewesen, Kinder und Jugendliche durch die „Zerstörung ihrer familiären Bindungen“ für sozialistische Kampfparolen empfänglich zu machen:

„Die sexuelle Befreiung der Jugend hatte das Ziel, sie als „revolutionäres Potential“ in diesem Kampf einzusetzen. Schmackhaft gemacht werden sollte dies mit Hilfe einer Ideologie, die mit seltener Unverfrorenheit plötzlich als Wissenschaft verkauft wurde: der absurden Idee, daß Sexualität vom Säuglingsalter ab gelernt, ja trainiert werden müsse, um zu ihrer lustvollen Entfaltung zu gelangen.“

Meves erinnerte auch an die Mitverantwortung von Medien und Politikern:

“Von Mitte der 70er Jahre ab war die Situation so weit gediehen, daß die einschlägigen Paragraphen, besonders § 184, nur noch zu unwirksamen Instrumenten der Jurisprudenz absanken (…). Aufknacken sexueller „Tabus“, Propagieren einer angeblich „befreiten“ Kindersexualität, frühzeitige und unsensible „Sexualaufklärung“, Freigabe der Pornografie, weitgehende Liberalisierung des Sexualstrafrechts – alles Etappen auf einem Weg in den Abgrund.”

Durch diese Tendenzen wurde die Kinderschänder-Welle zwar nicht alleine verursacht, aber sehr wohl begünstigt und dem pädosexuellen Treiben zudem die ideologische Tarnkappe der Rechtfertigung aufgesetzt.