Montag, 16. September 2013

Bundestagswahl 2013: So würden Deutschlands Jugendliche abstimmen

Überraschende Ergebnisse von Jugendlichen: CDU vorne, SPD auf dem zweiten Platz.

Eine neue Umfrage zeigt, wie Deutschlands Jugendliche abstimmen würden, wenn sie denn dürften. Was die CDU angeht, verhält sich der Nachwuchs allerdings sehr erwachsen.

Und da heißt es immer, die Jugend ticke links! Eine neue Umfrage von Infratest Dimap zeigt: 

Eine große Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland würde die Union wählen - wenn sie denn bei der Bundestagswahl mitstimmen dürften. Mit 36 Prozent liegen CDU und CSU bei den Teenagern im Alter von 14 bis 17 Jahren weit vorn, abgeschlagen dahinter liegt die SPD mit 24 Prozent. Darauf folgen die Grünen mit 18 Prozent, womit ihnen bei den Jugendlichen gelingt, was vor Jahren mal die FDP bei allen Wählern schaffen wollte ("Projekt 18").

Die Linke und die FDP blieben mit vier und drei Prozent unter der Fünfprozenthürde.

Ihre Wahlentscheidung würden Jugendliche demnach vor allem von zwei Themen abhängig machen, zum einen Bildung und Schule (11 Prozent), zum anderen Umweltschutz (9 Prozent). Eine große Mehrheit, nämlich 65 Prozent, forderte, Jugendliche sollten sich stärker politisch beteiligen dürfen.

Bei der repräsentativen Umfrage mitgemacht haben 500 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren, durchgeführt wurde sie von Infratest Dimap, beauftragt vom Jugendwahlprojekt U18. Die Umfrage ist der Auftakt für die U18-Wahl, die am Freitag startete. Neun Tage vor der Bundestagswahl sind alle Kinder und Jugendlichen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

In den Bundesländern werden nach Angaben der Veranstalter knapp 1500 Wahllokale eingerichtet, in Jugendtreffs, Sporthallen, Schulen. Vorbereitet wurden die Kinder und Jugendlichen mit Politiker-Treffen, Planspielen und anderen Aktionen. Die Organisatoren stellten unter anderem die Kernaussagen der sieben stärksten Parteien stichwortartig zusammen. Auf den Stimmzetteln stehen die gleichen Namen wie auf denen der erwachsenen Wähler. Gewertet wird allerdings nur die Zweitstimme.

Die U18-Wahl ist eine Aktion vom Deutschen Kinderhilfswerk, dem Bundesjugendring und mehreren Jugendverbänden, gefördert vom Bundesjugendministerium. Die Veranstalter hoffen, das Interesse für Politik bei Jugendlichen zu steigern. "Als wir U18 vor 17 Jahren ins Leben gerufen haben, wollten wir erreichen, dass sich Kinder und Jugendliche mit Politik beschäftigen, selbst Antworten auf politische Fragen finden und aktiv an Veränderungsprozessen mitwirken", so Marcus Lehmann, Gründer des Projekts.