Montag, 26. August 2013

Otto Schily kritisierte Kindersex-Beschlüsse bereits 1985

(Felizitas Küble/Christliches Forum) Otto Schily war Mitbegründer der Grünen, in den 80er Jahren zudem ein bekannter Vertreter des sog. “Realo”-Flügels der Partei, gehörte also zum gemäßigteren Teil der Grün-Alternativen (im Unterschied zum “Fundi”-Flügel). Der Jurist wechselte jedoch 1989 zur SPD und amtierte von 1998 bis 2005 als Bundesinnenminister.

Schily gehörte zu den wenigen grünen Prominenten, die sich damals bereits deutlich von jenen skandalösen Beschlüssen distanziert haben, die heute für Diskussionsstoff sorgen: ein halbes Dutzend grüne Landesverbände hatten Mitte der 80er Jahren Straffreiheit für sog. “einvernehmlichen” Sex mit Kindern gefordert, wollten also Mißbrauch legalisieren.

“Den Beschluß könnten unsere Gegner erfunden haben”

In einem Interview mit der Frauenzeitschrift “Cosmopolitan” (Nr. 11/85) wurde er auf den  -  so wörtlich  -  “unsäglichen Kindersex-Beschluß” angesprochen. Schily hierzu:

“Den könnten unsere Gegner erfunden haben. Wenn jemand die Grünen zugrunde richten will, dann muß er so etwas fabrizieren. Das war Toleranz am falschen Platz, die zudem völlig unserem ökologischen Grundverständnis widerspricht.

Denn wenn man einen richtigen Begriff vom Kind hat, dann weiß man, daß freie Sexualität zwischen Kindern und Erwachsenen nicht möglich ist. Kinder sind immer in einem Zustand der Machtlosigkeit, und ein Erwachsener hat sich jeden Zugriffs auf das Kind für seine eigenen Gelüste zu enthalten, nicht?”

Ähnlich äußerte sich der damals noch grüne Politiker gegenüber der Illustrierten “Stern” (Nr. 14/85). Auf deren Hinweis “In NRW haben die Grünen mit dem Vorstoß zur Freigabe von Sexualität mit Kindern für Turbulenz genug gesorgt”, antwortete Schily:

“Das war wirklich ein abstruser Vorschlag. Wir können uns nicht jede Kapriole leisten. Wir fabrizieren leider immer noch zu viele Pannen…”