Freitag, 19. Juli 2013

Bündnis Christliche Schweiz fordert Rückzug des Comics «Hotnights»

Das Bündnis Christliche Schweiz (BCS) hat den Schulverlag Plus AG  aufgefordert, den Comic «Hotnights» zurückzuziehen. Das Heft stelle Sexualität als billiges Konsumgut dar und animiere Teenies zu einem sexuellen Lebensstil.

Das Bündnis Christliche Schweiz ist eine Arbeitsgruppe, die nach eigenen Angaben acht Organisationen mit rund 100'000 Mitgliedern und Sympathisanten vertritt. Sie steht dem Verein «Zukunft Schweiz» nahe und wird ebenfalls von Pfarrer Hansjörg Sückelberger geleitet.

«Hotnights» richtet sich an Jugendliche ab 13 Jahren und wird als Lehrmittel für Schulen empfohlen. Das BCS kritisiert an der Broschüre namentlich die Darstellung von Sexualität als alltäglichem Konsumgut und die Sprache, mit welche die Botschaft vermittelt werde. Sie sei voller perverser Ausdrücke und Obszönitäten, welche die Jugendlichen angeblich «da abhole, wo sie sind».

Die Arbeitsgruppe habe sowohl mit der Migros, welche die Broschüre mit dem Kulturprozent sponsort, wie auch mit Bundesrat Berset und dem Bundesamt für Gesundheit vergeblich das Gespräch gesucht. Berset habe durch einen Mitarbeiter verlauten lassen: «Aus Sicht des Bundesrates spricht nichts gegen ein Lehrmittel wie ‚Hotnigths’; auch wenn dieses aus moralischen oder weltanschaulichen Gründen nicht von allen in der Schweiz lebenden Personen gutgeheissen wird (...).» Die Broschüre sei im Sinne des Epidemiegesetzes und diene der Prävention sexueller Krankheiten. Der Bund sei aber nicht für die Inhalte verantwortlich.

Dazu verweist BCS auf die Subventionen des Bundes an die Stiftung Sexuelle Gesundheit Schweiz, welche die Inhalte gestaltet hat. Sie betragen rund 90% des Budgets der Stiftung. Nach der Überzeugung von BCS stellt die Broschüre eine «sehr einseitige und nur von einer Minderheit von Jugendlichen so gelebte Sexualität dar», und sie propagiere einen tendenziösen sexuellen Lebensstil als «gute Norm». Dies aber habe nichts mit Prävention zu tun. Sie fordert daher auch die Migros auf, sich von diesem Produkt zu distanzieren.

Quelle: Livenet.ch