Montag, 25. Februar 2013

Kinder dürfen nicht mehr Kinder sein/Drastischer Anstieg der ADHS-Diagnosen

Unsere Gesellschaft setzt Kinder unter viel zu hohen Druck, dabei brauchen Kinder Freiräume und andere Kinder um sich zu entwickeln.

In den letzten fünf Jahren stieg die Anzahl der ADHS-Diagnosen bei Jugendlichen bis 19 Jahren um 42 Prozent an. Das geht aus dem Leitartikel von Frau Claudia Becker in der Zeitung Die Welt hervor.

Nicht nur übermäßiger Fernsehkonsum oder Computerspiele sind Ursachen für diesen erschreckenden Anstieg. Auch über die Art wie Eltern und Lehrer Kinder empfinden ist aus der hohen Zahl der Diagnosen ersichtlich. Nämlich als verhaltensauffällig und unerträglich. Nun stellt sich die Frage, ob nicht nur Kinder sondern auch Eltern und Lehrer, Grenzen überschreiten. Weiter sieht Claudia Becker, dass die Erwartungen an Kinder nur durch „funktionieren“ geprägt sind.

Dabei erleben Kinder zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte, dass sie nicht mehr wirklich gebraucht werden. Es fehlen ihnen Aufgaben, an den sie wachsen können. Kaum ein Kind hat die Chance sich selbst auszuprobieren, sich auszutoben oder ein Risiko einzugehen, weil Eltern ihren überbehüteten Kindern alle Probleme abnehmen. Dies fand der Göttinger Neurobiologe Herr Gerald Hüther in seinen neuesten Forschungen heraus.

Statt Aufmerksamkeit von Anfang an, werden Kinder mit Psychopharmaka wie Ritalin behandelt und dadurch künstlich ruhig gestellt. Dabei sind vor allem Jungen betroffen. Das darf nicht die Lösung sein, besonders nicht, wenn die Auswirkung durch diese Medikamente oft nicht bekannt ist.

Becker benennt alternative Möglichkeiten bei denen Kinder in Ruhe ihre Sinne entfalten können. Dazu gehören das Vorlesen einer Geschichte sowie Zeit bei einem gemeinsamen Spaziergang statt TV oder Kino. Erweitert können Schulen mit Werken, Kunst, Musik und Handarbeiten zu Ausgeglichenheit beitragen.
Ohne Kinder zu überfordern sollen sie gefördert und gefordert werden. Gleichzeitig ist es ebenso wichtig Zeiten zuzulassen, in den Kinder einfach mal nichts machen, befürwortet Becker.