Dienstag, 29. Januar 2013

Deutsche wünschen sich eine Familie

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder von der CDU erklärte mit dem Familienreport 2012, am Mittwoch, den 1. Januar 2013, in Berlin, dass drei Viertel aller jungen Deutschen, sich eine Familie wünschen. Damit liegt Familie im Trend und gehört zum persönlichen Glück dazu, dem stimmen knapp 80 Prozent zu. 

Besonders junge Menschen stellen sich eine Konstellation von Vater-Mutter-Kind vor.

Genaue Angaben zeigen aber leider, dass Wunsch und Realität oft auseinander gehen, denn jede fünfte Frau in Deutschland lebt kinderlos. In Westdeutschland ist es sogar jede vierte, in Ostdeutschland jede achte. Die Kinderlosigkeit ist bei Akademikerinnen am höchsten – jede dritte bekommt keine Kinder, obwohl sie sich im Durchschnitt zwei Kinder wünschen.

Für Kristina Schröder hat die Kinderlosigkeit etwas mit der Einstellung der Deutschen gegenüber Müttern zu tun. „Ein Heimchen am Herd solle man nicht sein, aber auch keine der vielgescholtenen Karrierefrauen“. Die ewigen Diskusionen darüber, wie man denn nun mit Kindern leben sollte, macht eine Familiengründung schwer und trägt zu Unsicherheit, gerade bei den Frauen, bei. Doch die Ministerin sieht Licht am Ende des Tunnels: "Immer häufiger holen Frauen aufgeschobene Kinderwünsche im Alter von über 30 nach." Außerdem sei zumindest der Anstieg der Kinderlosigkeit bei Akademikerinnen gestoppt.

Ein Lichtblick ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche, die weiterhin abgenommen hat. 2011 wurden 108.860 Abtreibungen vorgenommen, 1,4 Prozent weniger als 2010. Die meisten Frauen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt.

Die Ehe ist die am häufigsten gelebte Familienform in Deutschland, doch seit 1996 ist sie um ein Drittel gesunken. 34 Prozent aller Kinder kamen 2011 außerhalb einer Ehe zur Welt. Seit 1970 hat sich der Anteil nichtehelicher Geburten somit verdreifacht.

Faktisch bedeutet dies, dass sich die Zahl der nichtehelichen Lebensgemeinschaften in den letzten 15 Jahren fast verdoppelt hat. Aber: „Die Deutschen lassen sich nicht öfter scheiden“, sagte Schröder, denn die Zahlen sind seit 15 Jahren gleich geblieben. Darüber hinaus bleiben Ehepaare länger zusammen als noch vor zehn Jahren.

Die durchschnittliche Ehe bis zur Scheidung betrug 14,5 Jahre. 83 Prozent der Kinder in Deutschland leben mit zwei Elternteilen im Haushalt, davon drei Viertel bei verheirateten Eltern und acht Prozent bei unverheirateten. In Ostdeutschland lebt fast jedes vierte Kind bei Alleinerziehenden, in Westdeutschland ist es rund jedes sechste. "Deutschland ist keine Republik der Einzelkinder", betonte Schröder. Ein Viertel aller minderjährigen Kinder sind Einzelkinder, fast die Hälfte hat einen Bruder oder eine Schwester.

Quelle: pro Christliches Medienmagazin vom 16.01.2013