Montag, 21. Januar 2013

CDU-Medienpolitiker Wolfgang Börnsen (CDU): Keine Anpassung von Kinderbüchern an den Zeitgeist/Schädlich sind vielmehr TV-Sendungen und Computerspiele voller Gewalt

In vielen klassischen Kinderbüchern und Märchen werden Gewalt verherrlicht, Minderheiten diskriminiert und Vorurteile aufgebaut. Natürlich gehört nach unserer heutigen Auffassung eine Hexe nicht in den Ofen, die Buben nicht in das Tintenfass und Max und Moritz wie Michel Lönneberga sollten sich stets friedlich, freundlich und pädagogisch beispielgebend verhalten.

Aber trotzdem ist es nicht angebracht, diese Kinderbücher begrifflich zu glätten und sogenannte Nachbesserungen vorzunehmen, damit sie unserem Zeitgeist entsprechen. Auch für die Literatur für die junge Generation gilt ein Respekt vor den Originalen, eine Achtung vor der Autorin und dem Autor. Und auch für Kinderbücher und Märchen hat das Urheberrecht zu gelten. Es gibt keinen Grund, aus erzieherischen Interessen eine „Säuberung“ vorzunehmen. Damit nimmt man eine Bevormundung der Eltern und Familien vor, weil offensichtlich Gutmeinende ihnen und ihrem Verantwortungsbewusstsein misstrauen.

Die Moralisten, die sich auf den Weg machen, der Kinderliteratur Vorschriften zu machen, sollten mehr Toleranz zeigen. Was wirklich von Schaden für Heranwachsende sein kann, sind die täglichen Begleiter in TV-Sendungen, in den Computerspielen, die voll von Gewalt, Vorurteilen und heute oft auch voll von Rassismus sind. Diese Bilder zeigen nachweislich Wirkung.

Pressemitteilung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion