Montag, 14. Januar 2013

"Bravo" schrumpft weiter

In einer Presseerklärung vom 11. Januar 2013 meldet die "Bauer Media Group" weitere Einschnitte bei der sog. "Jugendzeitschrift" Bravo, die durch ihre extrem unmoralischen Inhalte traurige Bekanntheit erlangte:

Die Bauer Media Group reagiert auf die seit längerer Zeit andauernden schwierigen Bedingungen auf dem Jugendmarkt: Das Magazin Twist wird eingestellt, die Redaktionen BRAVO und GiRL! werden umstrukturiert. Von dieser Maßnahme sind 14 Redakteure am Standort München betroffen.
Zukünftig werden die Jugendzeitschriften BRAVO und GiRL! enger zusammenarbeiten, bleiben aber unabhängig voneinander bestehen. GiRL! wird im Rahmen der Kooperation für die Mode- und Beauty-Berichterstattung zuständig sein, BRAVO für Reportagen.

Die Bauer Media Group hält unverändert an der Marke BRAVO fest und stellt die Weichen für die Zukunft. Neben der Umstrukturierung in den Redaktionen wird das digitale Angebot der Marke gestärkt.

Diese Entwicklung bahnt sich natürlich schon seit langem an. Ende der 1990er Jahre musste "Bravo" drastische Auflagenverluste erleiden und versuchte, sich mit mehr Nacktbildern und Erotik aufzupäppeln. Es wurden Pseudo-Aufklärungs-Rubriken erfunden, deren Freizügigkeit extrem war. Insbesondere die Rubrik „Our Love“ mit großen Aufnahmen von jungen Paaren beim Geschlechtsverkehr sorgten vielfach für Empörung.

Unsere Initiative „Kinder in Gefahr“ protestierte damals permanent gegen das Blatt, bis es diese unmoralischen Bilder deutlich reduzierte.

Natürlich gab die Zeitschrift nicht zu, dass es dies aufgrund der Proteste tat, doch es liegt kein anderer Grund vor. Sicherlich taten sie es nicht etwa, um ihre kindlichen und jugendlichen Leser  zu innerer Sauberkeit und sittlicher Reinheit zu erziehen.

Der Niedergang des Sexblattes setzte sich im neuen Jahrhundert ohne Unterbrechung fort.

Für den Heinrich-Bauer-Verlag ist „Bravo“ eine Art Prestige-Objekt. Deshalb wurde die Einstellung des Blatts wohl noch nicht erwogen. Jedenfalls ist noch nichts derartiges publik geworden.

Doch der fatale Dienst, den "Bravo" an der Frühsexualisierung der Jugend seit vielen Jahrzehnten geleistet hat, ist so groß, dass man sich nicht wundern würde, wenn die Illustrierte von Politikern im Falle von finanziellen Engpässen Unterstützung erhalten würde.