Donnerstag, 27. Dezember 2012

TV im Schlafzimmer macht Kinder dick

Forscher belegen: Erwachsene Paare werden zudem entzweit

(Pressetext/pte001/12.12.2012/06:00) - Ein Fernseher im Schlafzimmer erhöht das Risiko von Übergewicht bei Kindern. Zu diesem Ergebnis ist eine aktuelle US-amerikanische Erhebung des Pennington Biomedical Forschungszentrums http://pbrc.edu gekommen. Mehr als zwei Stunden fernsehen täglich kann das Gewicht von Kindern signifikant erhöhen. Die Forscher wollten den Zusammenhang zwischen dem Besitz eines TV-Gerätes im Schlafzimmer, dem Fernsehkonsum selbst und Übergewicht bei Kindern analysieren.

Die Forschen haben herausgefunden, dass Kinder, die ein TV-Gerät im Schlafzimmer haben, auch mehr fernsehen. Diese haben zudem mehr Fettmasse und mehr adipöses Unterhautgewebe. Ein stärkerer Zusammenhang mit Adipositas besteht hierbei jedoch mit dem Besitz eines Gerätes im Schlafzimmer als mit der Konsumzeit.

Folgen durch ungeeignete Inhalte

"Das Fernsehen kann auch emotionale Nachteile für Kinder haben. Wenn sie zum Beispiel alleine sind, können sie Inhalte sehen, die nicht für sie geeignet oder nicht für dieses spezielle Kind gedacht sind", erläutert der Gesundheitspsychologe Dominik Rosenauer http://dominikrosenauer.com gegenüber pressetext. Ungeeignete Sendungen können sie folglich verstören. Viele Eltern würden sich wundern, warum sich das Kind anders verhält, da über das Gesehene nicht gesprochen werde.

Das Gerät würde häufig auch als digitaler Beruhigungsapparat erlaubt, wenn Eltern etwas anderen machen wollen. "Zusätzlich wird in Familien, in denen ein hoher Fernsehkonsum erlaubt ist, auch weniger auf die Qualität des Essens und auf Bewegung geachtet, was die Gewichtszunahme bei diesen Kindern erklären kann", sagt der Experte.

TV verändert Zusammenleben

Auch für Erwachsene hat der Fernseher im Schlafzimmer negative Auswirkungen. "Das Schlafzimmer ist - wie der Name schon sagt - zum Schlafen oder Miteinanderschlafen gedacht", führt der Psychologe aus. Ein Gerät würde die gemeinsame Paarzeit verändern. "Wenn Mann und Frau etwas unterschiedliches sehen wollen, geht einer von ihnen in das Wohnzimmer zum Fernsehen. Es kommt dadurch zu einer Entzweiung", ergänzt Rosenauer.

Der TV-Konsum nimmt laut dem Fachmann zulasten des Internets jedoch ab. "Der Fernseher als nicht interaktives Medium wird immer uninteressanter", sagt er. Netzwerke wie Facebook oder Online-Medienportale ziehen daher mehr Rezipienten an und verändern das Konsumverhalten.