Mittwoch, 12. Dezember 2012

Katrin Göring-Eckardt, Präses der EKD-Synode und Grünen-Spitzenkandidatin, und die Familie: Im Zweifel für die Grünen

Quelle: Wikipedia
Mathias von Gersdorff

Niemand kann zwei Herren dienen: Diesen klugen Satz aus dem Matthäus-Evangelium lernt man im Religionsunterricht. Wenn man es dennoch versucht, wird man den einen hassen und den andern lieben.

Wer der Herr für Katrin Göring-Eckardt, Spitzenfrau sowohl in der EKD, wie bei den Grünen, hinsichtlich Familie und Familienpolitik ist, steht fest: „Familie ist für mich nicht allein die klassische Vater-Mutter-Kind-Konstellation, sondern auch die Patchworkfamilie oder die schwule Lebenspartnerschaft mit adoptierten Kindern oder auch lesbische Partnerinnen mit Kindern.“ (Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS)“ vom 9. Dezember 2012). Das ist natürlich nicht die christliche Auffassung von Familie.

Eine solche Aussage aus dem Munde einer Politikerin von Bündnis90/Grüne ist natürlich nicht erstaunlich, für den Präses der EKD-Synode schon. Nicht umsonst hat sie ihr Amt bei der EKD während des Wahlkampfes für die Bundestagswahl „ruhen lassen“.

Ihre Ansicht über Familie ist aber auch aufgrund eines anderen Satzes im FAS-Gespräch bemerkenswert. Unmittelbar im Anschluss an den obigen Satz sagt sie: „Aber unabhängig davon konnte ich die Abneigung (bei den Grünen) gegen den Begriff Familie nicht verstehen.“


Als sie bei den Grünen eintrat, war ihr also durchaus bewusst, dass die Grünen Probleme mit einem Kernbegriff unserer Gesellschaft hatten. Man fragt sich unwillkürlich, wieso ist sie in diese Partei eingetreten? Davor war sie beim „Demokratischen Aufbruch“. Sie war also keineswegs prädestiniert, bei den Grünen zu landen.

Die FAS hakt nach und fragt: „Bei den Grünen geht es doch immer wieder nur um Alleinerziehende, Schwule oder Lesben.“

Göring-Eckardt antwortet: „Das (also die Einstellung der Grünen) ist Unsinn, denn die Mehrheit lebt in traditionellen Familien, manche auch zum zweiten oder dritten Mal. Aber es gibt nun mal vielfältige Modelle von Familie. Politik mit nur einem bestimmten Modell zu machen, wie die Union es tut, geht an der gelebten gesellschaftlichen Realität und vor allem an dem, was für die Kinder nötig ist, vorbei.“

Wenn sie das alles ernst meint, hat sie ein gespaltenes Verhältnis zu ihrer Partei oder ein schlechtes Gewissen oder beides. Im politischen Leben – und sie ist vor allem eine Politikerin – vertritt sie die Grünen und im Zweifelsfall bedeutet das eben doch eine Schwächung der Familie. 
Auf die Frage „Haben Sie Verständnis für eine Frau, die wegen der Kinder ganz auf Berufstätigkeit verzichtet?“ antwortet sie:

„Natürlich, wenn es eine freie Entscheidung der Frau ist, dass sie sich auch dauerhaft gegen eine Berufstätigkeit entscheidet, um ihre Kinder großzuziehen. Allerdings darf sie dazu nicht durch fehlende Kita-Plätze, familienunfreundliche Arbeitsbedingungen oder die Karrierepläne des Partners de facto gezwungen werden. Und ich bin dagegen, ein solches Modell politisch zu fördern. Ich wurde übrigens auch komisch angeguckt, als ich sagte, mein Kind soll nicht sofort in die Krippe.“

Frau Göring-Eckardt versucht permanent einen Drahtseilakt durchzuführen. Wenn es aber politisch wird – und sie ist in erster Linie eine Politikerin, ihre privaten Ansichten sind nebensächlich – ist sie eine Grüne, die eine dezidiert antichristliche Familienpolitik durchziehen will.

Mal wieder bewahrheitet sich, was die Bibel so schön beschreibt: „Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten“ (Matthäus 6,24).

Wenn Katrin Göring-Eckardt die Einstellung von Bündnis90/Grüne vertritt, kann sie nur die christliche Auffassung von Familie verachten. Sie versucht das zwar zu kaschieren, aber es gelingt ihr nicht. 

Im FAS- Gespräch behauptet sie, sie würde täglich beten. Hoffentlich findet sie dabei die Kraft, sich für die wahre Familie und nicht für alle möglichen „Partnerschaftsformen“ einzusetzen.