Donnerstag, 20. Dezember 2012

Christa Meves: Deutschlands trauriger Babymangel und seine Überwindung

Christa Meves

Der Berg kreiste und gebar eine Maus: Mit so viel Wind hatte sich hierzulande die Familienpolitik anheischig gemacht, den „demographischen Faktor“ einzudämmen, der seit vollen 40 Jahren unbeachtet existiert.

Aber die Jahresbilanz 2012 macht es erneut sichtbar: Wieder mal sind viel zu wenige Kinder geboren worden: Jeglicher Erfolg blieb  mit 1,39 Kind pro Frau aus; denn mindestens 2,3 Kinder sind nötig, um keinen zukunftsmindernden Arbeitskräfteschwund zu erleiden. prolife-usa

Ja, unsere Republik nähert sich geradezu einer traurigen Europameisterschaft im Babymangel!

Das alljährliche öffentliche Sinnieren über die Ursachen unzureichender Gebärfreudigkeit hierzulande treibt nun  heuer besonders absurde Blüten: Angeklagt wird eine Stimmung unter den jungen Frauen, die angeblich der Familienbildung im Wege stehe: Unterstellt wird, dass hier an dem Ideal der „guten Mutter“ und damit an einer veralteten Sicht festgehalten würde.
Prompt werden scheinbar kompetente Stimmen aus dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung angeführt, die zu wissen meinen, was Schuld an der Gebärscheu sei: Die jungen Frauen treibe die Angst um, dem hohen Mutter-Ideal nicht entsprechen zu können.Ungerechtfertigt ist eine solche Argumentation. Sie stellt die Wahrheit einmal mehr direkt auf den Kopf.

Aus solchem Aberwitz lässt sich eher vermuten, dass die scheiternden familienpolitische Akteure verzweifelt an den Haaren herbeigeholte Begründungen für ihre unzureichenden Maßnahmen zur Überwindung des bedrohlichen Geburtenschwunds suchen.

Weil nämlich bereits die Ideologie dem Wesen des Menschen nicht entspricht, mit der sie agieren, müssen neue Lügen erfunden werden, um der Bevölkerung weitere Bären aufzubinden, um sie durch Täuschungen und Fehlvorstellungen ruhig zu halten; denn weder gibt es hierzulande noch eine angemessene Anerkennung von Mutterschaft, noch würde, wenn es sie gäbe, dadurch Familienbildung behindert sein, wie ethnologische Studien beweisen.

Nein, genau das Gegenteil entspricht der Wahrheit: Wenn die Mutterschaft auch nur einen angemessenen Stellenwert in Europa hätte, wenn sie so hochgeachtet werden würde, wie es ihr zusteht, wäre eher eine Aufbesserung der Familienbildung zustande zu bekommen; denn gesellschaftlich anerkannt zu werden, gehört zum urtypischen weiblichen Bedürfnis.

Ehe hier eine Hoffung zu konstruktiver Verbesserung unserer Lage entstehen könnte, müssten nach der 40jähriger Fahrt in die falsche Richtung erst einmal die wahren Ursachen für den Geburtenschwund auf den Tisch:


1)   die so viel höhere gesellschaftliche Wertung der erwerbstätigen Frau,
2)   die durch die Zulassung der Antibabypille entstandene Möglichkeit der Frau  Kinderlosigkeit und Einschränkung der Kinderzahl sicherer zu verwirklichen,
3)   die zu lang gewordenen Ausbildungszeiten, die zum Heiratsaufschub zwingen und  Entscheidung zu ununterbrochener berufliche Karriere vorrangig werden lassen.4)   die finanzielle Benachteiligung der„hauptamtlichen“ Familienmutter,
5)   die Angst der jungen Männergeneration vor Überbürdung, sowohl finanzieller, wie mentaler Art, wie durch Angst vor der Dominanz der im Übermaß bestimmenden Frau,
6)    die Abtreibungserleichterung seit der Aufweichung des §218 seit 1975 und durch das Schwinden des Unrechtsbewusstseins in der Bevölkerung,
7)   die Minderung der Gebär- und Zeugungsfähigkeit durch Sexualisierung vom frühen Jugendalter ab.


Schaut man sich diese pandemische Palette an, so wird deutlich, dass ein gedeihliches Maß an Kindern in den westlichen Gesellschaften nur erreicht werden kann, wenn bei diesen realistischen Ursachen des Geburtenschwunds angesetzt werden würde, um nach entsprechender Aufklärung und Trendänderung in Medien und Politik vernünftige, zukunftsfördernde Ansätze zu entwickeln.

Erst also mithilfe eines vereinten realistischen überpersönlichen Verantwortungsbewusstseins ließe sich in Europa  auf ein Überleben als erfolgreiche, leistungsfähige Industrienationen im Gefüge der Weltmächte hoffen.

Quelle: Christa Meves/