Sonntag, 25. November 2012

Unionspolitiker und katholische Kirche kritisieren Pränataldiagnostik/Selektion von Behinderten

Unionspolitiker und die katholische Kirche haben davor gewarnt, dass die Pränataldiagnostik zunehmend zur Selektion von Behinderten führt.

"Es gibt einen Druck zur Pränataldiagnostik und bei auffälligem Befund zur Abtreibung", sagte der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Hubert Hüppe (CDU) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom 25. November 2012.

Ähnlich äußerte sich der CSU-Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer gegenüber der F.A.S.: "Mich beunruhigt die Tendenz, dass Menschen mit Behinderung generell als unerwünscht angesehen werden. Es ist schlimm, wenn Menschen in unserer Gesellschaft zunehmend nach ihrer Produktivität bewertet werden."

Singhammer forderte im Zusammenhang mit der Pränataldiagnostik eine bessere Aufklärung. Der CSU-Politiker äußerte den Verdacht, dass die Art der Beratung ein Grund dafür sein könnte, dass heute neun von zehn Kindern mit Down-Syndrom abgetrieben werden."

In einem zweiseitigen Interview für Die FAS vom 25. November erläuterte Monika Hey, Autorin des Buches "Mein gläserner Bauch: Wie die Pränataldiagnostik unser Verhältnis zum Leben verändert", wie durch die Pränataldiagnostik schwangere Frauen verführt werden, ihr Kind abzutreiben (ausführlicher Bericht folgt).

Ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz erklärte: "Die Pränataldiagnostik befördert in unserer Gesellschaft eine Mentalität der vorgeburtlichen Selektion".