Mittwoch, 14. November 2012

Rockband The Devil's Blood: „Die Welt, wie wir sie kennen, würde ich gern brennen sehen“

„Die Welt, wie wir sie kennen, würde ich gern brennen sehen“, sagt der Sänger und Songschreiber der Gruppe „The Devil‘s Blood“, worüber der Spiegel online berichtete.

Die niederländische Rockband The Devil's Blood gehört zu den sog. Hard-Rock/Psychedelic-Bands der Metal-Szene mit okkultem und satanistischem Hintergrund und wurde 2007 gegründet. Die Gruppe bekennt sich zu Satan und suhlt sich auf der Bühne in Tierblut.

Die Konzerte geht es etwa so vor: In einem ausverkauften Club am Hamburger Fischmarkt stehen The Devil's Blood auf der Bühne, in allen fünf Gesichtern Schweineblut. "Das Tierblut ist für uns eine Möglichkeit, den Tod auch auf der Bühne zu tragen und dadurch weniger menschlich zu werden. Ein Weg, um unsere eigenen Identitäten und Persönlichkeiten verschwinden zu lassen und Geister zu werden. Wir haben einen Metzger in der Nähe, dort kaufen wir zehn oder 20 Liter Blut. Die frieren wir ein und verwenden sie später bei unseren Ritualen,“ so die band gegenüber dem „Spiegel“.

Während wir unsere Musik spielen sind wir von Satan besessen

Die Band aus Eindhoven ist für viele in der Metal–Szene weniger eine Rockgruppe als vielmehr ein Kult, ein geheimer Zirkel. „Wir versuchen ganz bewusst, uns nicht als 'Band' zu präsentieren, denn wir wollen nicht als Menschen, nicht als Individuen gesehen werden. Während wir unsere Musik spielen, sind wir von Satan besessen. Das ist mein Leben, mein Schicksal, der Pfad, den ich vor einigen Jahren eingeschlagen habe. The Devil's Blood sind wie ein Vergrößerungsglas für unsere Trauer, unsere Wut, unser Hass und unser Glück. Wenn wir die Bühne nach einem Ritual wieder verlassen, kehren wir wieder in unser ganz persönliches Sein zurück.“

Selim Lemouchi ist alleiniger Komponist und Texter der Band, hält sich für so ws wie ein Medium des Teufels: "Es fällt mir schwer, mich als Texter von The Devil's Blood zu bezeichnen, denn ich glaube nicht, dass ich selbst allzu viel damit zu tun habe. Die Worte scheinen einfach durch mich durch zu fließen. Ich muss sie so schnell aufschreiben wie möglich, sonst verliere ich sie. Ich kann also auch nicht genau sagen, wer oder was mich beim 'Verfassen' der Texte beeinflusst hat, denn der größte Einfluss ist Satan."

Es stellt sich die Frage, inwiefern solche Erzeugnisse mit dem „klassischen“ Satanismus in Verbindung gebracht werden können. Der „Spiegel“ sieht das etwa so: „Mit organisiertem Satanismus, wie er in der von Anton Szandor LaVey gegründeten, kontrovers diskutierten Church Of Satan gepflegt wird, kann S.L wenig anfangen - er hat schon vor langer Zeit seinen eigenen Weg gefunden: "Ich glaube an Dinge, die dir Geheimnisse einflüstern und Weisheit bringen. Die dich verwirren und versuchen, dich zu zerstören. Und daran, dass das nichts ist, wovor man Angst haben müsste, sondern etwas Wünschenswertes. Man kann schon sagen, dass ich mit dieser Quelle, die mich leitet, direkt kommuniziere. Aber ich könnte dir jetzt nicht sein oder ihr Gesicht beschreiben."

Krassere Wörter fand das Hamburger Abendblatt für die Satans-Musiker: „Dieser Mann ist ein Irrer, ein Besessener, womöglich gefährlich. Das jedenfalls kann glauben, wer Selim Lemouchi, Kopf der niederländischen Okkultrockband The Devil's Blood, auf der Bühne erlebt. Mit entrücktem Blick bearbeitet er am rechten Bühnenrand seine Gitarre, der nackte Oberkörper unter der verranzten Lederjacke mit Tierblut übergossen; ein Berserker, der die rauschhaften Konzerte seiner Band "Rituale" nennt und mit seinem Interesse an okkulten Praktiken von Voodoo bis Satanismus polarisiert.“

Ihr Album "The Thousandfold Epicentre" ist „Musik von Besessenen für Besessene“, beschrieb das Hamburger Abendblatt die Platte der Death-Metal-Band.