Dienstag, 6. November 2012

Heavy-Metal-Konzert: Schüren aggressiver Emotionen

Der "Gießener Anzeiger" vom 5. November 2012 beschreibt im Artikel "Hart, laut, extrem: Kreator in Gießen", welche Emotionen in Heavy-Metal-Konzerten geweckt werden.

Ein wahres Gitarreninferno und ein heftiges Doublebass-Gewitter, das seinesgleichen sucht, haben vier Bands aus dem Sektor des Extreme Metals am Freitagabend über fünf Stunden lang über die Hessenhalle 4 in Gießen herab donnern lassen - Ohrenpfeifen und Erhöhung der Herzfrequenz inklusive. Knapp 1000 Besucher wollten die deutsche Premiere der Europatournee der wohl bedeutendsten deutschen Thrashmetalband „Kreator“ erleben. Unterstützt wurden Miland „Mille“ Petrozza und seine Bandkollegen dabei von drei namhaften amerikanischen Metalgruppen: „Fueled by Fire“, „Morbid Angel“ und „Nile“.

Der Schwerpunkt des Sets von „Kreator“ lag selbstverständlich auf ihrem neuen Erfolgsalbum „Phantom Antichrist“. So war das Bühnenbild an das Cover angepasst - aus dem Schlagzeugpodest von Jürgen „Ventor“ Reil sprossen skelettierte Pferdeköpfe, Banner und Flags im Coverdesign zierten die Bühne. Klar, dass die Band dann auch mit ihrem Singleerfolg, einer Kritik an der Manipulation durch die Massenmedien, lospreschte. 

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Betont „Old School“ hatten sich die Death Metaller von „Morbid Angel“ gezeigt. 1984 gegründet, gehören sie zu den Wegbereitern des Subgenres Florida Death Metal. Trotz der metaltypischen Doublebass und den tief gestimmten Instrumenten sowie den vordergründigen Gitarren beschränkt sich die Band nicht nur auf Death-Metal-Stilistika, sondern weist auch Thrash-Metal-Anleihen auf. Titel wie „Lord of all Fevers“, „Blood on my Hands“ und das schwerfällige „God of Emptiness“ zeigen die oft düstere und morbide Thematik der Titel, „Nevermore“ etwa dreht sich um das Thema Selbstmord.

Nur für Fans der ganz extremen Gangart war der Auftritt der Technical-Death-Metal-Gruppe „Nile“ geeignet, denn der durchweg gutturale Gesang, gepaart mit den Doublebass- und Blastbeat-Attacken ließ beinahe jede Melodie vermissen.