Sonntag, 19. August 2012

Soziale Netzwerke führen zu einer Verkümmerung des Sozialverhaltens, behauptet Neurowissenschaftler


Entgegen der Meinung vieler, Facebook & Co. sei eine Bereicherung für den sozialen Umgang, behauptet der Neurowissenschaftler Manfred Spitzer in seinem letzten Buch Digitale Demenz, das glatte Gegenteil sei der Fall, zumindest für Kinder und Jugendliche. Dies ließe sich sogar anhand der Entwicklung und des Wachstums des Gehirns beobachten.

Anhand der Untersuchung vieler wissenschaftlicher Studien zeigt Spitzer, dass die Anbahnung und Pflege von menschlichen Kontakten durch das Internet die sozialen Fähigkeiten des menschlichen Gehirns nicht entwickelt. „Reale“ Freundschaften und Bekanntschaften lassen sich eben nicht durch „online“ Freundschaften ersetzen.

Wer persönliche Beziehungen vor allem im Internet sucht und pflegt, entwickelt keine sozialen Fähigkeiten, empfindet schließlich auch weniger Freude an seinen virtuellen Bekanntschaften und kommt auf diese Weise in einen Teufelskreis von Einsamkeit und Traurigkeit.

Erwachsene, die noch gelernt haben, „reale“ Bekanntschaften zu machen, sind weit weniger von dieser Entwicklung betroffen, da sie die sozialen Netzwerke nur zur Verwaltung ihrer Freundschaften und Bekanntschaften verwendet. Für Erwachsene sind Facebook eher so was wie eine Adressenliste und nicht der Ort des tatsächlichen Kontaktes.