Montag, 9. April 2012

85% der Diskriminierungen in Europa richten sich gegen Christen

85 Prozent aller Fälle von Diskriminierungen (Benachteiligungen) sind gegen Christen gerichtet. Das hat eine Nichtregierungsorganisation im vergangenen Jahr festgestellt. Das besondere daran: es handelt sich nicht um Fälle von Intoleranz in Asien oder Afrika, sondern um Diskriminierungen in Europa, so der Bericht der in Wien ansässigen „Beobachterstelle zu Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa“.

Gudrun Kugler, die Leiterin der Beobachterstelle, betont, man dürfe diese Fakten „in der öffentlichen Debatte nicht totschweigen“. Im Gespräch mit Radio Vatikan geht Kugler auf die Lage der Christen in Europa ein:

„Wir haben 2011 festgestellt, dass das Problem weiterhin am Wachsen ist. Während beispielsweise unser Bericht 2010 vierzig Seiten hat, hat der Bericht 2011 bereits über sechzig.

Wir haben viel recherchiert, und es gibt jetzt auch Statistiken. Das ist sehr interessant, da Statistiken erst angelegt werden, wenn das Problem stärker wahrgenommen wird – es gibt z.B. Zahlen für 2011, die besagen, dass über 95 Prozent aller antireligiös motivierten Gewalttaten in Schottland gegen Christen verübt würden. Das ist schockierend, meint man doch immer, im Vordergrund stünde stets antisemitisch motivierte Gewalt oder Islamophobie. Damit verbundene Gewalttaten sind aber verschwindend geringe Zahlen im Vergleich zu den Gewalttaten gegen Christen.“

Wir haben durch unsere Recherchearbeit über 620 Fälle individuell recherchiert und dokumentiert und anhand dieser Fälle ein Muster aufgezeigt. Dadurch entsteht nun eine öffentliche Debatte. Wir haben mit vielen internationalen Institutionen gearbeitet, wie z. B. OSZE, auch mit der Grundrechtagentur der europäischen Union.


Quelle: Radio Vatikan