Donnerstag, 16. Februar 2012

Skandal-Urteil des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten leitet neue Dimension der Religionsfeindlichkeit in Deutschland ein


Mathias von Gersdorff

Mit dem Urteil des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten vom 14. Februar 2012 (katholische Kirche darf laut aktuellem Gerichtsbeschluss des Amtsgerichts Berlin-Tiergarten als "Kinderficker-Sekte" beleidigt werden) setzt sich eine seit Jahren stattfindende Angriffswelle auf alles Christliche in Deutschland und Europa fort. Das Urteil verschärft aber diesen Angriff erheblich aufgrund der Tatsache, dass es sich um einen Gerichtsakt handelt und nicht aus der Kunstszene, einer politischen Institution oder Partei oder aus der Publizistik kommt.

Die antichristliche Medienhetze erreichte in den Jahren 2009 bis 2011 eine schon lange nicht mehr gesehene Intensität. Insbesondere die von allen Seiten auf Papst Benedikt XVI. einbrechenden Attacken hatten eine Schärfe, die im krassen Kontrast zu der Medienberichterstattung unmittelbar nach seiner Wahl zum Papst im Jahr 2005 stand. Doch die Angriffe treffen nicht nur den Papst aus Deutschland.

Auch viele christliche Positionen zu politischen Themen werden mit einer Gehässigkeit angegriffen, die auf jegliche Fairness verzichtet. Es ist schon bemerkenswert, wie in einer Zeit, in der die Anti-Diskriminierung Mode geworden ist, so viel Hass gegen das Christliche entstehen kann. So gut wie alle Demonstrationen von Lebensrechtlern werden heutzutage von linksradikalen Antifas gestört.

Die Homo-Lobby etikettiert die christlichen Positionen zu Ehe, Familie und Sexualität schlicht als „homophob“ und stellt sie auf eine Stufe mit Rassismus und Antisemitismus. Konservative Christen werden in vielen Medien stets als „Fundamentalisten“ bezeichnet und deren politische Positionen zu Abtreibung, Homo-Ehe, Sexualität als gefährlich, radikal, extremistisch und diskriminierend brandmarkt. Die Religionsfeindlichkeit wird auch in Form von immer aggressiveren Blasphemien ausgedrückt, die offensichtlich das Ziel haben, die Christen zu kränken.

Man muss davon ausgehen, dass diese Angriffe fortdauern und weiterhin versucht werden wird, das Christentum aus der Öffentlichkeit und aus der Politik zu verdrängen. Die Christen aller Konfessionen müssen sich auf diese aggressive Stimmung einstellen und mit Entschlossenheit und mit Mut die christlichen Positionen in der Öffentlichkeit verteidigen – ob gelegen oder ungelegen.

Papst Benedikt XVI. selbst ruft die Christen auf, sich dieser Situation couragiert zu stellen. Er hat davor gewarnt, die Christenfeindlichkeit zu schüren und die Christen aufgerufen, sich nicht aus der Öffentlichkeit verdrängen zu lassen.

Beim Neujahrsempfang des Diplomatischen Corps am 8. Januar 2009 sagte er: „Ich wünsche auch, dass man in der westlichen Welt keine Vorurteile und keine Feindseligkeit gegen die Christen schürt, nur, weil ihre Stimme zu manchen Fragen als störend empfunden wird. Und ich wünsche, dass die Jünger Christi, die mit solchen Prüfungen konfrontiert werden, nicht den Mut verlieren: Das Zeugnis des Evangeliums ist gegenüber dem »Geist der Welt« immer ein »Zeichen des Widerspruchs «!

Auch in den schmerzlichen Leiden ist die ständige Gegenwart Christi ein starker Trost. Sein Evangelium ist eine Heilsbotschaft für alle und kann deshalb nicht in die Privatsphäre verbannt werden, sondern muss klar und deutlich verkündet werden bis an die äußersten Enden der Erde.“