Mittwoch, 18. Januar 2012

Kardinal Donald William Wuerl: Aggressiver Laizismus bedroht zunehmend Religions- und Meinungsfreiheit


Der Erzbischof von Washington, Kardinal Donald William Wuerl, konstatiert eine wachsende Aggressivität seitens der Vertreter eines radikalen Laizismus gegenüber dem Christentum. Für diese sei die Religion eine ausschließlich private Angelegenheit, die sich nur zu Hause oder Gotteshäusern, nicht aber in der Öffentlichkeit einen Platz hätte. Christliche Positionen zu Ehe, Familie, Lebensrecht usw. würden zunehmend mit Intoleranz begegnet werden.

Insbesondere viele Medien und die Unterhaltungsindustrie würden eine durch und durch laizistische Mentalität fördern, die stark mit dem Christentum und der katholischen Kirche kontrastiert, die sich in der Öffentlichkeit zum Lebensrecht der Ungeborenen und für die Integrität von Ehe und Familie einsetzen würden.

Diese Erklärungen gab Kardinal Donald William Wuerl in einem Interview mit der römischen Ausgabe des L´Osservatore Romano (18. Januar 2012) während seines Rombesuches (Ad-Limina Besuch). Die Erklärungen gewinnen an Brisanz, da sie wenige Tage vor der „March for Life“ geschehen. Die „March for Life“ ist eine öffentliche Demonstration für das Lebensrecht der Ungeborenen, die alljährlich in Washington aus Protest gegen die Liberalisierung der Abtreibung am 22. Januar 1973 stattfindet.

Kardinal Wuerl betonte im Interview mit dem Osservatore Romano, daß Katholiken am in der Öffentlichkeit Glaube und Moral verteidigen und an den öffentlichen Debatten – auch die politischen – teilnehmen müssen. Dabei geht es nicht um die Durchsetzung privater Meinungen, sondern um die Darstellung ewiger und allgemeingültiger Wahrheit hinsichtlich der Menschenwürde darzustellen.

Auch erläuterte der Kardinal detailliert die vielen Initiativen und Bemühungen, die die Kirche zur Verteidigung des Lebensrechts der Ungeborenen in den Vereinigten Staaten unternimmt.