Sonntag, 18. September 2011

Proteste gegen Papstbesuch konnten bislang kaum mobilisieren

Knapp über 5000 Unterzeichner in fast sechs Monaten – inklusive Pseudonyme und Ulknamen

Der Papstbesuch im September 2011 war Anlass zum Aufruf zweier Proteste:

Erstens: Gegen die sogenannte „Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes“ rief das Bündnis „Der Papst kommt“, der im Wesentlichen aus mehreren Homosexuellen-Organisationen besteht, die von manchen Gewerkschafts – und Parteiunterorganisationen unterstützt wurde, wie etwa die die Berliner Homosexuellen bei den Grünen (QueerGrün), die Homosexuellen der Berliner SPD (Schwusos berlin), die Jusos Berlin, der Berliner Landesverband der Partei „Die Linke“, die Homosexuellen im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) usw.

Mit von der Partie ist auch die Antifaschistische Aktion, eine linksradikale Gruppierung, die von Verfassungsschutz unter Beobachtung steht. Ebenso sind einige Umweltgruppen und „Pro-Familia“ dabei.

Doch vorangetrieben und organisiert wurde das Bündnis von Homosexuellen-Gruppen, was sich in der Resolution des Bündnisses bemerkbar macht, die Papst Benedikt XVI. als den „Hauptverantwortlichen für die Unterdrückung von Lesben, Schwulen und Transgender auf der Welt“ tituliert und ihm vorwirft, daß er „auf internationaler Ebene Seite an Seite mit brutalen Diktaturen gegen die Menschenrechte von Lesben, Schwulen und Transgender kämpft“.

Diese Behauptungen sind dermaßen grotesk, dass der Journalist Henryk M. Broder – wohl kaum ein Papst-Fan - in einem Artikel in der „Welt“ kommentierte: „Ihm nun vorzuwerfen, er sei einer "der Hauptverantwortlichen für die Unterdrückung von Lesben, Schwulen und Transgender auf der Welt, ist zum einen falsch, zum anderen sagt die Formulierung mehr über ihre Urheber als über den Papst aus. . . .“

Das Bündnis verabschiedete die Resolution am 7. April 2011 und konnte bis zum 16. September 2011 knapp über 5000 Unterschriften sammeln – Pseudonyme wie „stefanu von lahMstein, Lahnstein“, „Aaron, NRW“, „Samuel, Rheine“, „Nachtwey, Berlin“, „joseph, roermond(nl)“, „patrick von quenaudonD, dortmund“, „Vanessa, Saarland“ und viele weitere inbegriffen.

Die Tatsache, dass diese Pseudonyme oder Ulknamen aus der Liste der Unterzeichner nicht entfernt werden zeigt, wie unseriös das Bündnis ist.

Das Bündnis erhielt zudem kaum Unterstützung von Prominenz. Die professionelle Sexualmoralkritikerin Uta Ranke-Heinemann und der homosexuelle Bundestagsabgeordneter Volker Beck waren die einzigen Personen, die auch außerhalb der homosexuellen Szene bekannt sind.

Nicht einmal Politiker, die stets die Homosexuellen unterstützen, wie etwa Sabine Leutheusser-Schnarrenberger oder die vielen Abgeordnete der Grünen, haben die Resolution unterschrieben.

Das zeigt wieder einmal, dass die Homo-Lobby ein Bluff ist, eine winzig kleine Minderheit, die nur dank einer ins Groteske übertriebenen Medienberichterstattung wahrgenommen wird.

Zweitens: Viele Abgeordnete des Deutschen Bundestages waren über die Einladung an den Papst, im Deutschen Bundestag am 22. September zu sprechen, erbost. Innerhalb der SPD und der Grünen ist es eher eine Minderheit, bei den Linken sind es etwa die Hälfte, die der Rede aus Protest fernbleiben will – insgesamt etwa hundert. Doch darunter befinden sich kaum prominente MdBs. Gregor Gysi, Dietmar Bartsch, Petra Pau, Gesine Lötzsch und Klaus Ernst wollen anwesend sein.

Auch der Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, kritisierte die Papstrede im Bundestag.

Die Gegner der Papstrede verteidigen ihren Boykott insbesondere mit dem Argument, der Papst sei der Oberhaupt einer Religionsgemeinschaft und aufgrund der Trennung zwischen Kirche und Staat sei eine Rede von ihm im Bundestag unangebracht. Das Argument ist äußerst schwach, weil der Bundestag schon mehrmals in der Vergangenheit Gäste als Redner hatte. Der homosexuelle Bundestagsabgeordneter Volker Beck der Grünen behauptete, der Papst sei in erster Linie das Oberhaupt einer Religionsgemeinschaft. Das ist zwar richtig, doch er ist auch der Regierungschef des Vatikans. Der Abgeordnete der Grünen Christian Ströbele kritisierte auch in einem Interview die Papstrede, sprach sich aber selbst für eine Einladung des Dalai Lamas aus.

Offensichtlich protestieren diese Abgeordneten schlichtweg aufgrund der Tatsache, dass sie den Einfluss der katholischen Kirche missbilligen, was sie wohl aufgrund von Wahlüberlegungen (immerhin 25 Millionen Mitglieder in Deutschland) nicht öffentlich sagen. Ihre Parteioberen sind da schlauer und hören brav zu, wenn der Papst kommt.

Es gibt eigentlich eine dritte Gruppe von Papstgegnern, und zwar diejenigen Medien, die den oben genannten Gruppen einen völlig überzogenen Platz in ihrer Berichterstattung gegeben haben. Das gilt vor allem für die Aktivitäten des Bündnisses „Der Papst kommt“. Die Homosexuellenverbände in Deutschland behaupten immer wieder, dass etwa 5 bis 10 % der Bevölkerung homosexuell sei. Entspräche das der Wahrheit, so hätte das Bündnis viel mehr Unterschriften bekommen müssen, zumal sie ja auch von Organisationen unterstützt werden, die sich nicht mit homosexuellen Themen beschäftigen, wie etwa Pro-Familia (Verhütung und Sexualaufklärung), der „Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V.“, die „Giordano Bruno Stiftung“, der „Zentralrat der Ex-Muslime“ und viele andere. Es ist ein Armutszeugnis, dass über 50 Organisationen mit all der Unterstützung der Medien so wenig Unterstützung für ihre hetzerische Resolution bekommen konnten.

Die wichtigste Demonstration während des Papstbesuches wird am 22. September während der Papstrede am Potsdamer Platz stattfinden.

Es ist zu erwarten, dass sie vor allem aus antikatholischen Hetztiraden und aus Randalen der Antifa besteht. Das Plakat, das zu der Demonstration aufruft, ist schon eine Blasphemie. Der Papst wird als Witzfigur dargestellt, umringt von nackten Engeln, dessen Flügel die Farben der Homosexuellen-Fahne tragen. Ein weiblicher Engel nimmt dem Papst seine Kopfbedeckung weg, ein anderer zeigt ihm ein Kondom. Zeichner ist Ralf König, der in der Vergangenheit mehrmals für Produktionen für Homosexuelle, wie beispielsweise SchwulComix, tätig war.