Donnerstag, 28. April 2011

Trotz Annäherung zu Kommunisten: Konrad Adenauer Stiftung bestätigt Förderung chilenischer Christdemokraten

Hans Gert Pöttering, Vorsitzender der Konrad Adenauer Stiftung (KAS), hat in einem Brief an den Präsidenten der chilenischen Christdemokraten (PDC), Ignacio Walker, die finanzielle Unterstützung des Think-Tanks „Centro Democracia y Comunidad“ garantiert. Die chilenischen Christdemokraten waren sich dieser Hilfe nicht mehr sicher, seitdem sie kräftig mit der Kommunistischen Partei kokettieren.

Die Nachricht erhielt große Aufmerksamkeit in der chilenischen Presse.

Nachdem die letzten Wahlen von der Mitte-Rechts Allianz gewonnen wurden, versuchen die Christdemokraten verzweifelt, alle linken Parteien zusammenzuführen, um die Wahlen im Jahr 2013 zu gewinnen. Sie wären sogar bereit, den Kommunisten Sitze im Abgeordnetenhaus und im Senat zu garantieren, damit diese sich auf eine Koalition einlassen.

Diese Strategie der Christdemokraten ist nicht risikolos, denn viele Chilenen hätten sich eher eine Annäherung zur wesentlich konservativeren „Unión Democrática Independiente“ (UDI) gewünscht, zur Zeit die konservativste Partei in Themen wie Familienpolitik, Abtreibung und ähnliche. Die Annäherung zu den Kommunisten seitens der Christdemokraten – die seit Jahren mit sinkenden Wahlergebnissen zu kämpfen haben – könnte zur totalen Bedeutungslosigkeit führen.

Ein Besuch Pötterings in Chile im März verlief nicht ohne Irritationen. Die Konrad Adenauer Stiftung zeigte sich damals besorgt über die Annäherung zu den Kommunisten, die chilenische PDC kritisierte den Besuch Pötterings beim amtierenden Präsidenten Sebastián Piñera.

Der PDC wird aufgrund ihrer linken Politik schon seit längerem als ein unsicherer Kantonist eingestuft, so daß sich die KAS in der Vergangenheit schon nach anderen Partnern umgesehen hat. Im vergangenen Jahr konnte aber die chilenische PDC erfolgreich einen Annäherungsversuch der KAS zur konservativeren UDI beenden.