Donnerstag, 10. Februar 2011

Neuerscheinung - Plan zur Dechristianisierung Spaniens: Studie „Projekt Zapatero“ von der Federation Pro Europa Christiana in Brüssel präsentiert


Mathias von Gersdorff

(Brüssel) In den Räumlichkeiten der „Fédération Pro Europa Christiana“ stellte der Vorsitzende der spanischen Organisation HazteOir, Ignacio Arsuaga, die englische Übersetzung seines Buches „Plan Zapatero – Crónica de un asalto a la sociedad“, vor. Das spanische Original schrieb er zusammen mit Miguel Vidal Santos.

„Pro Zapatero“ beschreibt die Gesellschaftspolitik der Sozialistischen Partei Spaniens und ihre ideologischen Wurzeln seit der Regierung von Felipe Gonzáles (1982 bis 1996), behandelt aber besonders eingehend die Politik der gegenwärtigen Regierung des Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero (seit 2004). Ziel dieser Politik sei, die spanische Gesellschaft seiner christlichen Identität zu berauben.

Viele der Projekte der Regierung Zapatero wurden in vielen anderen Ländern, darunter selbstverständlich auch Deutschland, implementiert: Die (weitere) Liberalisierung der Abtreibung, die Öffnung des Ehegesetzes für Homosexuelle, die Umgestaltung der Gesellschaft im Sinne einer linksgerichteten Ideologie anhand von Gender Mainstreaming oder Antidiskriminierungsgesetze usw. Der Leser, der sich nicht tagtäglich mit den Geschehnissen in Spanien beschäftigt, wird aber überrascht sein, das die Linken dort mit einer Radikalität, einer Intoleranz und eine Militanz an dieses Zerstörungswerk herangehen, die man in dieser Intensität woanders nicht antrifft, abgesehen von gewissen Homo-Aktivisten und Feministen.

Die Organisation HazteOir war maßgeblich an der Durchführung mehrerer Massendemonstrationen gegen Zapateros Politik beteiligt. Und auch das ist etwas vielleicht typisch Spanisches: Der Wille der Menschen, gegen diese Politik zu protestieren, ist sehr ausgeprägt. Den Sozialisten war das jedoch bislang egal und dies polarisiert zunehmend die spanische Gesellschaft. Dabei gehen die Linken mit einer Rücksichtslosigkeit gegen die christlich-orientierten Bürger vor, die wahrhaft erschreckend ist.

Arsuaga hebt in seiner Studie hervor, wie man kaltblütig den Staat mißbraucht, um eine Gesinnungsdiktatur zu schaffen, die mit der Zeit jegliche christliche Äußerung der Öffentlichkeit – vor allem in der politischen Debatte – unmöglich machen wird. Zielstrebig wird eine Art Zivilphilosophie dem spanischen Volk eingeimpft, die keine Widerrede duldet und an die Intoleranz des Direktoriums während der Französischen Revolution erinnert.

Auf diese besonders aggressive antichristliche Stimmung in Spanien hatte schon der italienische Autor und Politiker Mario Mauro hingewiesen. In seinem Buch „Krieg den Christen – in Asien, Afrika und Ozeanien; in Europa und in Amerika“ (Original Italienisch: Guerra ai Cristiani. Le persecuzioni e le discriminazioni dei Cristiani nel mondo) schildert er, wie sich ein Klima der Christophobie AUCH im Westen bildet. Seine erschütterndsten Beispiele stammen aus Spanien.

Aber wenn ein Spanier, der in Spanien lebt und dort auch Aktivist gegen die Politik der Sozialisten ist, diese Christenfeindliche Stimmung schildert, wird wesentlich deutlicher, welche Gefahr nicht nur auf sein eigenes Land, sondern auf ganz Europa zukommt: Die Kräfte, die die christlichen Wurzeln des Kontinents ausreißen wollen, sind gut organisiert und fest entschlossen. Sie arbeiten nach einem genauen Plan, den sie hartnäckig in die Praxis setzen. Und sie arbeiten keineswegs nur auf nationaler Ebene, sondern sind seit langem und auch immer stärker auch in den Institutionen der Europäischen Union präsent.

Aus diesem Grund ist es besonders erfreulich, daß die in Brüssel ansässige Fédération Pro Europa Christiana dieses Buch dem Publikum vorgestellt. Sozusagen im Epizentrum vieler Bestrebungen, von oben herab eine antichristliche Ordnung Europa aufzuoktroyieren, erhob sich eine Stimme des Widerstandes. Es ist zu wünschen, daß diese Stimme nicht verhallt, sondern immer stärker wird.

Die Anwesenheit der Abgeordneten im Europa Parlament Anna Zaborska (Slowakei) und Jaime Mayor Oreja (Spanien) läßt hoffen, daß sich in Zukunft eine starke christliche Koalition auch unter den Europapolitikern bildet, die unseren Bedenken auch dort mehr und mehr Gehör verschaffen.