Mittwoch, 12. Januar 2011

Schweizer Bundesrat überlegt Abschaffung des Inzestverbots

Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 12. Januar 2011 wird im Schweizer Bundesrat erwogen, das Inzestverbot im Rahmen einer Vereinfachungsnovelle des Strafgesetzes zu streichen. Es wird argumentiert, daß ein besonderer Verbot des Inzestes nicht notwendig sei, da die meisten Inzestfälle ohnehin dem Verbot von sexuellen Mißbrauch von Kindern und Abhängigen verboten sei. Die geplante Reform würde dann „lediglich“ Inzestverkehr zwischen blutsverwandten Erwachsenen straffrei stellen.

Für die Reform hat sich insbesondere der Mitglied im Nationalrat Daniel Vischer (Grüne) eingesetzt. Der grüne Politiker ist der Meinung, daß Inzest nicht über das Strafgesetz zu lösen sei.

Protest gegen das Vorhaben erhebt sich vor allem in den beiden christlichen Parteien „Christliche Volkspartei (CVP)“ und „Evangelische Volkspartei“.

Falls das Inzestverbot in der Schweiz fällt, wäre es nicht das erste Mal, daß dieses Land eine gewisse Vorreiterrolle in der Zerstörung moralischer Barrieren übernimmt: die Euthanasie wurde erlaubt, als sie im restlichen Europa noch kaum im Gespräch war. Hoffentlich können sich die christlichen Politiker dort durchsetzen und dieses abstoßende Projekt kippen.