Montag, 17. Januar 2011

NRW: CDU überläßt nach jahrzehntelangem Kampf die Schule linken Politikern und Ideologen

Die CDU in Nordrhein-Westfalen verzichtet auf eine Konfrontation mit Rot-Grün in der Schulpolitik und ist bereit, daß 30 Gemeinschaftsschulen „erprobt“ werden. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hat positiv auf das neue Schulkonzept der CDU reagiert. Die Union habe erkannt, dass "ein striktes Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem nicht zukunftsfähig" sei, sagte sie der "Rheinischen Post". Dies lasse "hoffen, dass mit der CDU ein Schulkonsens möglich ist".

Der Schwenk der CDU hat durchaus historische Bedeutung, verstand sie sich immer als Hüterin des dreigliedrigen Schulsystems. Die Westdeutsch Allgemeine Zeitung (WAZ) aus Essen kommentiert: „Die nordrhein-westfälische CDU geht in der Schulpolitik neue Wege. Erstmals verabschiedet sie sich von der Hauptschule als unbedingt notwendige Basis für das gesamte Schulsystem und weist der Gesamtschule die in der Landesverfassung verlangte Notwendigkeit zur Erlangung der Ausbildungsreife zu.“

Das „Neue Deutschland“ hält die neue Schulpolitik der CDU für wichtig genug, um sie zu kommentieren: „Nordrhein-Westfalens CDU verabschiedet sich vorsichtig vom »Auslaufmodell« Hauptschule. Nach einem Jahrzehnte währendem, militant ausgetragenem Schulkampf bahnt sich in NRW ein Kompromiss zwischen dem bürgerlichen und dem rot-grünen Lager an. Grundlage ist ein neues Schulkonzept des CDU-Landesvorstandes.“ Die Zeitung, die sich nach wie vor als „sozialistische Tageszeitung“ versteht, erkennt sehr gut, worum es geht: Die Christdemokraten verzichten auf einen ideologischen Kampf gegen die Gleichmacherei in den Schulen.

Damit überlassen sie den linken Politikern und Ideologen die Schule für ihre sozialistischen Experimente. Dies geht zu Lasten der Erziehungsqualität und der Kinder.