Freitag, 3. September 2010

CDL-Pressemitteilung: Sterbehilfezahlen aus den Niederlanden sind erschreckend

Pressemitteilung der Christdemokraten für das Leben

Münster, 25.08.2010


Zu den aktuell veröffentlichten und stetig angesteigenden Sterbehilfezahlen in den Niederlanden erklärt die Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Mechthild Löhr:

"Der erneute starke Anstieg der Todesfälle durch die aktive Sterbehilfe in den Niederlanden ist eine Warnung für Deutschland Die Niederlande nehmen in Europa eine unrühmliche Vorreiterrolle beim Thema Sterbehilfe ein, seit dort im Jahr 2002 die aktive Sterbehilfe erstmalig freigegeben wurde. Inzwischen zeigt die Statistik eine erschreckende Entwicklung, denn es ist ein jährlicher Anstieg der Sterbeziffern zu
beobachten. Betrug der Anstieg der Tötungen im Jahr 2008 bereits 10%, so hat er sich im Jahr 2009 sogar weiter auf 13% erhöht. So wurden nach den Angaben der Regionalen Kommission für Sterbehilfe (RTA) in den Niederlanden im letzten Jahr 2.636 Tötungen gemeldet.

Es zeigt sich wieder einmal, daß der Wegfall eines Tabus langsam aber stetig die allgemeinen moralischen Barrieren verschwinden läßt. Zunehmend scheint in Holland die aktive Tötung von alten und kranken Menschen von der Gesellschaft als normaler Weg akzeptiert zu werden. Das Argument der Sterbehilfebefürworter, daß die Freigabe der aktiven Sterbehilfe keinen Einfluß auf die Anzahl der Selbsttötungen haben würde, ist in den Niederlanden eindeutig widerlegt worden. Denn auch hier gilt wohl, daß sich ein Angebot die Nachfrage selber schafft. Offen bleibt die Frage, wie viele schwerkranke Menschen den Weg der Sterbehilfe wählten, weil sie die unausgesprochene Erwartungshaltung der Gesellschaft gespürt haben, die mit der Freigabe der aktiven Sterbehilfe verbunden ist.

Deutschland darf den Niederlanden bei der Freigabe der aktiven Sterbehilfe oder des ärztlich assistierten Suizids auf keinen Fall folgen, denn sonst wäre hier zukünftig eine ähnliche Entwicklung wie in Holland zu beobachten. Die aktive Sterbehilfe kann nicht zum gleichberechtigten Angebot neben Palliativmedizin und Betreuung im Hospiz werden, denn sie ist keine Heil- oder Schmerzlinderungsmethode, sondern sie ist
und bleibt die Tötung von Menschen und somit keine Option für eine humane, gerade die Kranken und Alten achtende Gesellschaft. Die Entwicklung in unseren zum Glück noch wenigen Nachbarländern, die den ärztlich assistierten Suizid und die aktive Sterbehilfe freigestellt haben, sollten für alle in Deutschland ein deutliches Alarmsignal sein, jetzt nicht einen ähnlichen Weg einzuschlagen."

CDL ist eine Initiative in der CDU/CSU und Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).