Montag, 14. Juni 2010

Abtreibungen bleiben horrend hoch - Spätabtreibungen steigen um 54,8 %

Im ersten Vierteljahr 2010 wurden dem Statistischen Bundesamt (Destatis) rund 29.800 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet und damit 1,3 Prozent oder 400 mehr als im ersten Quartal 2009. Dies teilte das Amt am 11. Juni mit. Knapp drei Viertel, d. h. 74 Prozent der Frauen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 14 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Fast 8 Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Der Anteil der unter 18-Jährigen betrug 4 Prozent. 41 Prozent der Schwangeren hatten vor der Abtreibung noch keine Lebendgeburt.

Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der neuesten Abtreibungszahlen machte die familienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Dorothee Bär darauf aufmerksam, daß auch die Zahl der Spätabtreibungen um 54,8 Prozent gestiegen ist. Grund dafür könnte Bär zufolge sein, daß die Statistik erstmals Angaben zur Anzahl der Fetozide enthält. Ein Fetozid ist die Tötung des Fötus im Mutterleib. Diese Methode wird üblicherweise angewendet, wenn das Kind außerhalb bereits lebensfähig wäre. Außerdem werden Fetozide bei der "Reduktion" von Mehrlingen vorgenommen.

Die meisten Medien haben versucht, die Zahlen zu verharmlosen oder gar zu beschönigen. So schrieb beispielsweise die Rheinische Post: „Eigentlich ist die Zahl der Abtreibungen in Deutschland seit 2001 rückläufig, mit einer Ausnahme im Jahr 2004. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit noch 110.700 Schwangerschaftsabbrüche verzeichnet, das waren 3.800 oder 3,3 Prozent weniger als 2008. 2001 wurden noch 134.964 Abtreibungen registriert.“

Es wird deutlich, daß man die Tötung von über 100.000 Menschen nicht als etwas besonders schwerwiegendes ansieht.

Zur Bildung dieser makabren Stimmung beteiligte sich auch das Statistische Bundesamt, indem es in völlig überflüssiger Weise behauptete, daß man aus den Zahlen keinen Trend ablesen solle. Offensichtlich versucht man hier, die Menschen zu beruhigen und übersieht, daß die Tötung von über 100.000 Menschen eine ungeheure Katastrophe ist.

Wie würde man wohl reagieren, wenn diese Anzahl Menschen in Hamburg oder in München aufgrund eines Erdbebens getötet werden würde. Würde man dann auch schreiben: „Aus der Opferzahl des Erdbebens sollte man keine Tendenz zu noch größeren Naturkatastrophen ablesen“.

Mit Material von ALFA