Donnerstag, 29. Oktober 2009

Heftige Debatte um Betreuungsgeld

Nachdem sich Bild.de und der Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Heinz Buschkowsky (SPD), abfällig und beleidigend über das Betreuungsgeld für Eltern, die ihre Kinder selbst erziehen möchten und sie nicht in eine Kita stecken, geäußert haben, nimmt Welt.de diese Eltern mit dem Artikel Der perfide Generalverdacht gegenüber in Schutz.

Heinz Buschkowsky sagte, daß das Betreuungsgeld glatt "versoffen" werden würde. Der SPD-Politiker sagte auf die Frage "Was befürchten Sie denn konkret?": "Dass das Betreuungsgeld eben nicht zur Förderung und Bildung der Kinder ausgegeben wird. Im Klartext: In der deutschen Unterschicht wird es versoffen und in der migrantischen Unterschicht kommt die Oma aus der Heimat zum Erziehen, wenn überhaupt." Zu lesen ist das Gespräch im Artikel mit dem sehr deutlichen Titel „Unterschicht versäuft das Betreuungsgeld“.

Im Kommentar für Bild mit dem Titel Belohnung fürs Nichtstun! schrieb Frau Stephanie Jungholt: "150 Euro jeden Monat für jeden, egal ob fleißige Hausfrau, Millionärsgattin oder Hartz-IV-Mutter mit Alkoholproblem. - Was für ein Irrsinn! - Soll der Staat ernsthaft fürs Zu-Hause-Bleiben Geld zahlen?"

Viele sind empört über diese Unverschämtheit. Die Rheinische Post hat Menschen auf der Straße gefragt und deren Antworten im Artikel "Ein dicker Hund" abgedruckt.

Auch konservative Stimmen haben sich gemeldet. Felizitas Küble vom Christoferuswerk schrieb: "Diese Schreiberin gönnt den Müttern nicht einmal die - ohnehin lächerlichen - 150 € pro Monat, die sie nun endlich vom Staat bekommen sollen, wenn sie die ersten drei Jahre zuhause bleiben und ihr Kind erziehen. Ein mickriges Taschengeld, zumal angesichts der Tatsache, daß der Staat in jede "Kinderkrippe" bzw Kita pro Platz/Kind zwischen 1000 und 1500 € reinsteckt, also mal eben das Zehnfache!"

Kurt J. Heinz dazu in Freie Welt (Bildzeitung beleidigt Väter und Mütter): "So ist das also nach Lesart der Bildzeitung: Pflege und Erziehung von Kindern wird mit Nichtstun ihrer Eltern gleichgesetzt. Dieses Maß von Geringschätzung der elterlichen Aufgabe zur Pflege und Erziehung von Kindern ist wohl kaum zu überbieten. Für Millionen von Müttern und Vätern, die sich tagtäglich mit Hingabe um das Wohl ihrer Kinder kümmern, ist dies mehr als ein Faustschlag ins Gesicht."

Auch die CSU ist wütend. Die bayerische Familienministerin Christine Haderthauer (CSU) warf Buschkowsky vor, er diffamiere pauschal alle Hartz-IV-Empfänger und Migranten. "Das finde ich skandalös, tendenziell ausländerfeindlich und in hohem Maße arrogant", sagte sie der "Financial Times Deutschland". (Zu lesen HIER)

Wowereit, Berins Bürgermeister, hält das Betreuungsgeld für falsch: " «Diese Art von Unterstützung wird dazu führen, dass Kinder nicht in die Kita kommen, und zwar gerade die, die es dringend nötig haben.» Ein solches Betreuungsgeld helfe weder Eltern noch Kindern. «Man kann nicht so eine Politik machen und sich dann darüber aufregen, dass wir Schulversager haben.»" (Aus Welt.de)

Die Aktion Kinder in Gefahr hat sich stets für das Betreuungsgeld ausgesprochen: HIER.